Thüringen präsentiert Nationalpark Hainich in Brüssel

Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz stellt in Brüssel Vertretern der Europäischen Kommission und der UNESCO den Nationalpark Hainich vor. Diese Veranstaltung ist Teil einer umfassenden Werbekampagne. Gemeinsam mit Hessen präsentiert Thüringen wertvolle Buchenwaldflächen der Nationalparke „Hainich“ (Thüringen) und „Kellerwald-Edersee“ (Hessen). Thüringen hatte Anfang 2010 beantragt, den Nationalpark Hainich auf die Weltnaturerbe-Liste zu setzen. «Ich bin der festen Hoffnung», so Herr Minister Reinholz, «dass die Nominierung als Weltnaturerbe erfolgreich verlaufen wird. Entschieden ist aber noch nichts.» Die Veranstaltung findet in der hessischen Landesvertretung statt. Teilnehmen werden von Thüringer Seite neben dem Leiter des Nationalparks Hainich, Herrn Großmann, auch zahlreiche Vertreter aus der Hainichregion. Dies zeigt die enge Verbundenheit der Region mit «ihrem» Nationalpark. «Ich freue mich über diese breite Unterstützung», so Reinholz.

Bereits im September wird ein Sachverständiger der Weltnaturschutzunion IUCN (IUCN = Internationale Union zum Schutz der Natur) den Nationalpark Hainich im Auftrag der UNESCO begutachten und auch mit regionalen Partnern sprechen. Die Ergebnisse der Begutachtung werden sicherlich maßgeblich für die Beratungen der UNESCO sein. Mit einer Entscheidung der UNESCO ist ab Mitte 2011 zu rechnen.

Die Erhaltung der Biodiversität stellt eines der zentralen strategischen Ziele Thüringens sowie der Europäischen Union (EU) dar. Minister Reinholz wird hierzu im Vorfeld der Veranstaltung Gespräche mit Generaldirektor Karl Falkenberg aus der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission führen. Die Erhaltung der Wälder und ihr Schutz, aber auch ihre nachhaltige Bewirtschaftung sind für die Biodiversität von besonderer Bedeutung. In Mitteleuropa sind noch naturnahe Buchenwälder anzutreffen, von denen Teile in Hessen und Thüringen als Nationalparke «Kellerwald-Edersee» und «Hainich» ausgewiesen und nahezu jeglicher Nutzung entzogen wurden. Diese sich so entwickelnden Buchen-«Urwälder» von morgen sind weltweit einzigartig hinsichtlich ihrer Struktur und Artenvielfalt. Deshalb wurden repräsentative Teilflächen der beiden Nationalparke zusammen mit weiteren Buchenwäldern Deutschlands gegenüber der UNESCO zur Eintragung in die Liste als Weltnaturerbe angemeldet. Der Antrag wurde gemeinsam vom Bund und den beteiligten vier Bundesländern am 1.02.2010 bei der UNESCO in Paris gestellt. Die drei weiteren Waldgebiete liegen in den Nationalparken Jasmund und Müritz (Mecklenburg-Vorpommern) und im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (Brandenburg).

Die genannten 5 Gebiete sollen die bereits von der UNESCO 2007 anerkannte Weltnaturerbestätte «Buchenurwälder der Karpaten» in der Slowakei und der Ukraine ergänzen. Es handelt sich um eine so genannte serielle transnationale Nominierung (verschiedene von einander getrennt liegende Gebiete von mehr als einem Staat). Mit der Nominierung kommt Deutschland seiner besonderen Verantwortung für den Schutz der Buchenwälder in Europa nach.

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