Thüringens Wälder bei Orkan «Jeanett» noch einmal glimpflich davongekommen

Das Ausmaß der Schäden in den thüringischen Wäldern durch den Orkan «Jeanett», der am Sonntag und in der Nacht zu Montag über Deutschland fegte, ist geringer als die hohen Windgeschwindigkeiten zunächst befürchten ließen.

Im gesamten Freistaat sind nach einer ersten Erhebung der Thüringer Forstämter etwa 80000 Festmeter Schadholz angefallen. Dabei sind die Wälder in den südlichen Landesteilen mit über 52000 Festmetern am stärksten von den Sturmschäden betroffen. In Ostthüringen kamen noch etwa 19000 Festmeter und in Nordthüringen 9000 Festmeter zu Fall. Die Ursachen liegen weniger in den Windgeschwindigkeiten als in der unterschiedlichen Baumartenzusammensetzung der Wälder. Der Anteil der besonders sturmgefährdeten Baumart Fichte ist in den Wäldern Südthüringens wesentlich höher als in den anderen Landesteilen, was im Ergebnis auch zu höheren Schadholzmengen führte. In Ostthüringen hingegen dominiert die Baumart Kiefer und in Nordthüringen die sturmresistenteren Baumarten Buche und Eiche.

Die Hälfte der Schadensmenge in Thüringen kam dabei im Staatswald zu Fall. Die Thüringer Forstämter registrierten in den Waldbeständen vor allem Einzelbrüche und Einzelwürfe, so dass daraus keine angespannte Schädlingssituation entstehen dürfte. Die Schadholzmenge von 80000 Festmetern stellt nur einen kleinen Teil des jährlichen Gesamtholzaufkommens in Thüringen in Höhe von 1,5 Mio. Festmetern dar.

Das Orkan-Tief „Jeanett“ wütete am Sonntag über weiten Teilen Deutschlands und erreichte in Spitzen Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 Stundenkilometern. Vor allem die Hochlagen der Mittelgebirge und der Alpen waren von den Orkanböen betroffen.

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