TLUBN ändert Schutzgebietsverordnung

Zuschnitt und Regeln für Naturschutzgebiet Dankmarshäuser Rhäden angepasst

Heute (5.12.) tritt die Änderungsverordnung in Kraft, mit der das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz die Abgrenzung und die Regelungen für das Naturschutzgebiet „Dankmarshäuser Rhäden“ angepasst hat. Die Anpassung wurde notwendig, da bis 2022 ein Flurbereinigungsverfahren durchgeführt wurde, welches der erfolgreichen Entwicklung vieler Flächen Rechnung trug.

Der „Dankmarshäuser Rhäden“ war eines der ersten Naturschutzgebiete, welches nach bundesdeutschem Recht 1995 in Thüringen unter Schutz gestellt wurde. Unmittelbar entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze gelegen, bildet es eine geologische und biologische Einheit mit dem inzwischen schon 50 Jahre alten hessischen Naturschutzgebiet „Rhäden von Obersuhl und Bosserode“. Besonders für die Vogelwelt sowie viele Insekten- und Amphibienarten ist das Gebiet von großer Bedeutung.

Auf der Thüringer Seite befanden sich in den 1990-er Jahren allerdings noch viele Flächen, die erst entwickelt werden mussten. Diese Entwicklung hat seit dem sehr erfolgreich stattgefunden. Stück für Stück wurde das Gebiet naturnäher gestaltet. Die künstliche Entwässerung des Sumpfgebietes gehört jetzt der Vergangenheit an. Es sind viele Kleingewässer und durch örtliche Naturschutzvereine extensiv gepflegte Wiesen entstanden. Zur Offenhaltung des übrigen Grünlandes wurde ein großflächiges Weide-Projekt eingerichtet. In einigen Bereichen im ehemaligen Grenzstreifen bleibt die Natur künftig sich selbst überlassen.

Die Anpassung der Schutzgebietsverordnung ist die Folge dieser guten Entwicklung, insofern das Naturschutzgebiet an die Grenzen der entstandenen hochwertigen Flächen angeglichen wird. Gleichzeitig wird das Schutzgebiet auf am Rand liegenden Ackerflächen aufgehoben, die als Entwicklungsflächen nicht mehr relevant sind.

Hintergrund
Heute ist der Rhäden zwischen Dankmarshausen und Obersuhl ein Feuchtgebiet mit überregionaler Bedeutung für viele Brutvögel und eines der wichtigsten Rastgebiete in Hessen / Thüringen für Zugvögel auf der Westroute. Das Schutzgebiet liegt daher auch in dem europaweiten Schutzgebietsnetz Natura 2000 und ist als Europäisches Vogelschutzgebiet gemeldet. Der ehemalige Grenzstreifen liegt außerdem im Nationalen Naturmonument „Grünes Band Thüringen“. Rund um den Rhäden führt ein Radwanderweg mit mehreren Beobachtungsständen und lehrreichen Informationstafeln für jede Altersgruppe. So ist das Schutzgebiet auch zu einer touristischen Attraktion geworden, die ganzjährig etwas zu bieten hat – denn wo Wasser ist, da ist auch Leben.

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