„Turbo“ Tomas Sklenak vor dem Comeback

ThSV Eisenach nach enttäuschender Vorstellung in Coburg im Heimspiel am Samstag gegen den TV Emsdetten um Wiedergutmachung bemüht

Sie tanzten nur einen Sommer im Handballoberhaus. Für den ThSV Eisenach und den TV Emsdetten blieb es bei einem einjährigen Intermezzo in der Saison 13/14 in der DKB Handball-Bundesliga. Das eine Jahr hat allerdings in beiden Lagern Appetit auf mehr gemacht. Beide Vereine beschreiten allerdings unterschiedliche Wege. Der TV Emsdetten tauschte bereits nach der Saison den Trainer aus. Genadij Chalepo musste dem jungen Daniel Kubes, in der Vorsaison noch für die MT Melsungen aktiv, weichen. Das Personalkarussell drehte sich gewaltig. Elf (!) Abgängen stehen 7 Neuzugänge gegenüber. Der Radikalkur fielen bekannte Namen zum Opfer. Torhüter Vitali Feshanka, die Rückraum-Asse Elvir Selmanovic und Janco Bozovic sowie die Außen Jeffrey Boumhouwer und Andrej Kurtchev (in ganz jungen Jahren beim ThSV Eisenach) stehen nicht mehr im Aufgebot. Als Integrationsfigur konnte Torhüter Nils Babin (seit 2006 im Verein) gehalten werden. Von TuSEM Essen kam der starke Kreisspieler Andre Kropp. Schwächen der Vorsaison in punkto Kampf und gleichzeitiger Dynamik sowie im athletischen Bereich sollen behoben werden. Doch das alles braucht Zeit. Nach 14 Spieltagen rangiert der TV Emsdetten mit 12:16 Punkten auf Platz 12.

Coach  Petkovic trotz ungeahnter Baustellen mit flammenden Plädoyer
Der ThSV Eisenach, der nahezu seinen kompletten Erstligakader zusammenhielt, allerdings auf eine Vielzahl von Stammkräften (Jaanimaa, Sklenak, Trautvetter) bisher verletzungsbedingt verzichten musste, belegt mit 13:15 Punkten Tabellenplatz 10 und bleibt damit zweifellos hinter den Erwartungen, zumal die „Macher“ Karsten Wöhler und Gero Schäfer ein überaus stabiles wirtschaftliches Fundament geschaffen haben (Der Saisonetat beträgt etwa 1,4 Mio. €). Das spielende Personal hinkt den eigenen Ansprüchen hinterher. Deshalb erfolgte auch vor 5 Wochen ein Wechsel auf der Kommandobrücke. Der erfahrene Velimir Petkovic übernahm das Traineramt vom jungen Adalsteinn Eyjolfsson, um das ThSV-Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Die Frage, ob er sich die Aufgabe beim ThSV Eisenach so schwer vorgestellt habe, beantwortet der 58-Jähre folgendermaßen: „Eine schwere Aufgabe? Ja. Es ist nicht einfach eine Mannschaft mit Ambitionen auf dem 13. Tabellenplatz zu übernehmen. Ich wusste,  auf mich wartet viel Arbeit. Ich wusste nicht, dass ich so viele Baustellen vorfinde!“ Er bescheinigt der Mannschaft jedoch, mit Herz und Fleiß zu arbeiten. Ein geradezu flammendes Plädoyer schließt sich an: „Wir arbeiten hart. Die Mannschaft ist fleißig und lernfähig. Ich glaube, es kommt auch eine gute Zeit für uns. Ich verstehe die Ungeduld der Fans. Auch ich bin ungeduldig. Ich betreue diese Mannschaft, ich mag diese Mannschaft, ich mag diesen Verein. Ich werde alles tun, gemeinsam mit der Mannschaft und den Verantwortlichen, gemeinsam mit unseren Fans, einen erfolgreichen Weg zu beschreiten, um da anzukommen, wo wir alle hin wollen!“
Tief enttäuscht wurden allerdings alle mit blau-weißem Herzen am vergangenen Wochenende. Im fränkisch-thüringischen Nachbarschaftsvergleich ging der ThSV Eisenach beim HSC Coburg „regelrecht baden“. Über 300 mitgereiste Fans schauerte es. Wiedergutmachung ist nun für Samstag angesagt, wenn der TV Emsdetten im Eisenacher Handballtempel aufläuft. Gute Erinnerungen haben die Eisenacher nicht, nahm im Frühjahr die ausgerufene Attacke Klassenerhalt durch eine Heimniederlage gegen den TV Emsdetten ein jähes Ende. Bei der Neuauflage kommen die Gäste mit einem völlig veränderten Gesicht. Viele neu verpflichtete ausländische Spieler stehen im Kader. „Eine stabile 6:0-Deckung mit einem Innenblock von 2-Meter-Kerlen, dahinter ein guter Torhüter, heißt es auszumanövrieren. Emsdetten setzt zudem auf ein schnelles Spiel nach vorn. Ich bin mir aber sicher, wir finden die erforderlichen Mittel, um das Angriffsspiel der Gäste zu stoppen“, unterstreicht Velimir Petkovic. Er musste das Training in der Woche in die „altehrwürdige“ kleine Jahnsporthalle verlegen, weil in der Werner-Aßmann-Halle die Musikfans bei den Kastelruter Spatzen auf ihre Kosten kamen. Am Samstagvormittag hält Opel eine Betriebversammlung ab, sodass alle Kräfte gebündelt werden müssen, damit am Abend das Handball-Bundesligaspiel über das Parkett gehen kann.

Nicht zu hohe Erwartungen an Sklenak-Comeback
Der Eisenacher Trainer  kann erstmals auf Tomas Sklenak zurückgreifen. Der Tscheche zog sich Anfang April diesen Jahres bei einem Einsatz für die Auswahl seiner Heimat einen Kreuzbandriss zu und musste seitdem pausieren. „Mit ihm haben wir mehr Alternativen im Angriff. Es wäre aber vermessen, nach so langer Pause all zu große Erwartungen in ihn zu setzen“, betont Velimir Petkovic. Er muss neben dem weiterhin aufgrund eines Kreuzbandrisses zuschauenden Shooter Dener Jaanimaa auch auf Kreisspieler Nicolai Hansen, einem ganz wichtigen Mann in Abwehr und Angriff, wegen Schulterproblemen verzichten. Der junge Tom Seifert muss verletzungsbedingt ebenso zuschauen. Alle anderen, jedoch vielfach mit Verletzungen und Blessuren, sind einsatzfähig. Kapitän Benjamin Trautvetter und Marcel Schliedermann sind durch Knieprobleme gehandicapt, werden wohl nur für Teileinsätze zur Verfügung stehen.
Velimir Petkovic richtete klare Worte an die eigene Anhängerschaft:  „Die Mannschaft wird am Samstag alles geben! Meine eindringliche Bitte an unsere Fans, an unsere Zuschauer: Läuft es in der ersten Viertelstunde – oder auch später – nicht, ist die Unterstützung von den Rängen ganz, ganz wichtig! Sie sorgt für mentale Stärke, mehr als für spielerische Klasse. Mein Appell an unsere Anhänger: Kommt in die Halle und steht zu unserer Mannschaft!

Tickets in allen Preiskategorien noch an der Tageskasse
Tickets sind im Vorverkauf online unter www.thsv-eisenach.de  sowie am Spieltag ab 18.15 Uhr an der Tageskasse erhältlich.

Am Samstag letztmalig Vorkaufrecht für Dauerkarten-Inhaber für Pokalhit
Unmittelbar vor der Partie, von 17.30 bis 19.00 Uhr haben Dauerkarten-Inhaber letztmalig die Gelegenheit, für das Pokalspiel gegen den SC Magdeburg ein Ticket für den angestammten Platz zu erwerben. Ab Montag gehen dann sämtliche von Dauerkarten-Inhabern nicht in Anspruch genommene Plätze in den freien Verkauf!

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