Verleihung der Auszeichnung «Thüringer Rose» für ehrenamtliche Sozialarbeit

Der Thüringer Minister für Soziales, Familie und Gesundheit, Dr. Frank-Michael Pietzsch (CDU), wird am Montag, dem Tag der Heiligen Elisabeth, um 15 Uhr auf der Wartburg, an 12 verdiente Thüringer die Auszeichnung «Thüringer Rose» für ehrenamtliche Sozialarbeit verleihen.

Die Auszeichnung wurde 1993 geschaffen und wird bereits zum 9. Mal verliehen. Die Vorschläge kamen von Wohlfahrtsverbänden, Landratsämtern, Bürgermeistern sowie von anderen Institutionen und Organisationen.
Die «Thüringer Rose» erinnert an das «Rosenwunder» der Heiligen Elisabeth.
In diesem Jahr werden die folgenden Personen ausgezeichnet.

Erika Rücker aus Arnstadt arbeitet seit 1992 in den Selbsthilfegruppen «Arbeitslose Frauen» und «Arbeitslosentreff». Sie ist Organisatorin und Kontaktperson beider Gruppen. Von Ihr werden Spendenaktionen für rumänische Waisen- und Straßenkinder organisiert. Außerdem betreut sie seit Jahren eine psychisch schwer kranke Frau in der Nachbarschaft. Seit 1977 ist sie Helferin der Volkssolidarität.

Petra Michels aus Hermsdorf erblindete bereits als junge Frau. Sie setzt sich im Rahmen von Selbsthilfegruppen aktiv für die territorialen Belange von Sehbehinderten und Blinden ein.
Die Kreisorganisation des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Saale-Holzland-Kreis wurde von ihr gegründet. 1995 wurde sie zur Kreisvorsitzenden des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes gewählt. Sie steht wöchentlich als Ansprechpartnerin für Fragen, Nöte und Sorgen zur Verfügung, hilft bei Arztbesuchen und Behördengängen. Auch gibt sie in Schulen im Unterrichtsfach Ethik Einblick darüber, was sehbehinderte Menschen beschäftigt.

Brigitte Lindenlaub aus Erfurt gehört seit 1994 dem Vorstand der Louse-Mücke-Stiftung an. Sie kümmert sich insbesondere um die Belange der alten Bewohner, von denen vier körperlich und geistig behindert sind und investiert dafür einen großen Teil ihrer Zeit.

Manfred Gerboth aus Artern engagierte sich ab Herbst 1989 mutig für die politische Wende. Er ist Gründungsmitglied der Artener Ortsgruppe des Demokratischen Aufbruchs und trug maßgeblich dazu bei, dass die Demonstrationen in der Stadt Artern 1989/90 friedlich verliefen.
Nach der Wende wurde er in die Stadtverordnetenversammlung gewählt und begleitete das Amt des Stadtverordnetenvorstehers. Seit 1990 fungiert er als Gesprächsleiter des Runden Tisches des Kreises Artern. Weiterhin gründete er im März 1997 eine Gruppe ehrenamtlicher Helfer im Kyffhäuserkreis für die Arbeit im Opferhilfeverein Weißer Ring.

Edeltraud Kouril aus Jena ist seit mehr als 8 Jahren als stellvertretende Vorsitzende im Seniorenbeirat aktiv. Sie hat Bewährtes weitergeführt und Neues auf den Weg gebracht und hat einen besonderen Beitrag zur Vorbereitung der Seniorentage in Jena geleistet.

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Margitta Schelhorn aus Mengersgereuth-Hämmern pflegt rund um die Uhr, trotz Berufstätigkeit als Lehrerin, ihren 28-jährigen körperbehinderten Sohn. Außerdem pflegte sie die seit Ende der 80iger Jahre schwer krebskranke Mutter (bis 1990). Doch nicht nur das, sie kümmerte sich fürsorglich um die seit 1946 schwer an MS erkrankte Tante und betreute zwischenzeitlich ihren krebskranken Vater.

Nora Kaube aus Weimar besucht seit 20 Jahren im Wichenheim «Stiftung Herberge zur Heimat» einsame Heimbewohner. Sie besticht durch ihre Regelmäßigkeit, mit der sie diesen Dienst am Menschen wahrnimmt. Dieses Engagement ist für sie eine Selbstverständlichkeit.

Sabine Bilke aus Mühlhausen erkrankte bereits mit 26 Jahren an Krebs. Trotzdem sie häufig an Klinikaufenthalte gebunden ist, engagiert sie sich unermüdlich für die Belange der Krebskranken in Mühlhausen und Umgebung. Sie hilft Betroffenen und Neuerkrankten mit deren Ängsten umzugehen, begleitet Sterbende und auch deren Angehörige.

Ernst Treu aus Kindelbrück musste mit der Behinderung «Aphasie» lernen zu leben.
Er suchte Kontakt zur Selbsthilfegruppe der Aphasiker in Erfurt und wurde Mitglied. 1993 gründete er selbst eine Selbsthilfegruppe in Sömmerda und organisiert regelmäßige Treffen mit Betroffenen. Er ist stets bemüht, Betroffenen Mut zu machen, mit der Behinderung in der Öffentlichkeit zu leben.

Veronika Balkau aus Eisenach hat aus christlich fundierter sozialer Verantwortung seit 18 Jahren ein körperlich und geistig behindertes Kind (Spastiker) wie ein eigenes Kind gefördert und erzogen und dies als Alleinerziehende mit eigenem Kind. Sie tut dies alles unter Zurückstellung persönlicher Belange.

Regina Schnabel aus Rheinbreitbach war wesentlich an der Gründung des Vereins «Elterninitiative ..» beteiligt. Sie wurde im März 1990 in den Vorstand gewählt und war seit Januar 1992 bis Beginn 2001 Vorsitzende des Vereins. Sie zeigt große Hilfsbereitschaft den betroffenen Familien gegenüber und hat mehrere Jahre Elternnachmittage für verwaiste Eltern vorbereitet u. moderiert. Sie organisierte die Einrichtung von drei Elternwohnungen für Eltern von krebskranken Kindern mit.

Marta Fritz aus Neubrunn ist ehrenamtliche Hospizhelferin. Sie kümmert sich seit Jahren um kranke, schwache und sterbende Menschen und deren Angehörige. Mit 67 Jahren absolvierte sie einen Ausbildungskurs zur Befähigung ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hospizdienst.

Neben den Preisträgern werden an der Verleihungsveranstaltung auch Gäste aus dem politischen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen

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