Wald, Wild, Jagd

Am 3. November gedenken die Jäger dem heiligen Hubertus, dem Schutzpatron der Jagd, der im Jahr 655 geboren wurde. Bekannt ist das Motiv, wo Hubertus vor dem Hirsch niederkniet und ihm zwischen dem Geweih das Kreuz erscheint. Der Hirsch wird geschont und kommt mit dem Leben davon. Die wenigsten wissen aber, dass Hubertus aufgrund seiner Wohltaten und seines missionarischen Eifers von der Bevölkerung sehr verehrt und als heilig angesehen wurde. Er starb als Bischof 727. Der 3. November als Gedenktag rührt jedoch von seiner Exhumierung 743 und seiner Überführung in ein Benediktinerkloster in den Ardennen her. Die Mönche nannten daraufhin das Kloster St. Hubert, dass sich im Laufe der Zeit zur Wallfahrtstätte auch deutscher Jäger entwickelte. Tatsache ist auch, dass die Mönche von St. Hubert durch die Züchtung guter Jagdhunde bekannt waren und sich auch der Jagd gewidmet hatten. Damit hätten wir den Brückenschlag in die Gegenwart: auch Jagdhunde spielen bei der heutigen Jagdausübung eine wesentliche Rolle. In den nächsten Wochen finden im Forstamtsbereich Marksuhl wieder die alljährlichen Bewegungsjagden statt. Diese Jagden sind notwendig, um den Wildbestand einzuregulieren und die behördlichen Abschusspläne zu erfüllen. Gutachten belegen, dass es in den Wäldern immer noch zu viele Rehe und Hirsche gibt. Auch das Schwarzwild soll so im Interesse der Landwirtschaft reduziert werden.

Betroffen sind die Waldgebiete zwischen Gerstungen und Ruhla sowie zwischen Eisenach und Frauensee. In der Regel wird jedes Revier einmal bejagt. Dabei sind die Flächen oft bis zu 1000 Hektar groß. An Hauptwanderwegen finden sich am jeweiligen Tag entsprechende Hinweise mit der Aufforderung, das Gebiet nicht zu betreten.

Leider wird der Begriff Förster und Jäger oft gleichbedeutend verwendet, bedauert Forstamtsleiter Ansgar Pape. Wild gehört zum Wald, aber wir Förster legen Wert darauf, dass die Jagd dem Wald dienen muss und nicht umgekehrt!

Der Anteil der Jagd werde im Forstberuf oft überschätzt. Im Forstamt Marksuhl machen die Jagdeinnahmen etwa 3 % der Gesamteinnahmen aus. Ganz entscheidend ist jedoch der Einfluss der Bejagung auf das natürliche Wachstum der Bäume, insbesondere der Mischbaumarten.

Baumartenmischung bedeutet Risikovorsorge, gerade auch im Hinblick auf die Klimaerwärmung,

lässt der Forstamtsleiter an der Notwendigkeit der Jagd keine Zweifel.