Waldzustandsbericht 2002 vorgestellt

Die diesjährige Waldzustandserhebung in Thüringen verzeichnet auf einem relativ hohen Niveau eine leichte Verbesserung des Kronenzustandes gegenüber dem Jahr 2001. Sie erfolgte wiederum in Form einer Vollstichprobe im 4 x 4 km-Raster. Der Kronenzustand der Waldbäume weist dabei insgesamt das beste Ergebnis seit Beginn der Erhebungen 1991 aus. Darüber informierte heute der Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr. Volker Sklenar.

Die mittlere Kronenverlichtung aller Baumarten hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 20,7 % auf 19,9 % verringert. Die Fichte weist unter den Hauptbaumarten die geringste mittlere Kronenverlichtung auf. Leicht verbessert hat sich auch der Kronenzustand der Buche. Mit einem Schadanteil von 22,8 % hat sich der Gesundheitszustand der Kiefer im Vergleich zum Vorjahr geringfügig verschlechtert. Die Eiche verzeichnet mit 24,2 % mittlere Kronenverlichtung eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr.

Die sonstigen Nadelbäume (vor allem Lärchen und Douglasien) liegen hinsichtlich ihrer mittleren Kronenverlichtung von 21,6 % um 2 % über ihrem vorjährigen Schadniveau. Bei den sonstigen Laubbäumen (überwiegend Eschen, Ahorne, Hainbuchen, Birken und Linden) sind die Kronenschäden etwas geringer als bei Buche und Eiche. Das Schadprozent beträgt 21,3 %.

Damit ergibt sich für die vier Hauptbaumarten folgende Rangfolge:

Fichte: 17,0 % (2001: 17,9 %)
Buche: 22,1 % (2001: 24,1 %)
Kiefer: 22,8 % (2001: 22,1 %)
Eiche: 24,2 % (2001: 26,6 %)

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Auch in diesem Jahr bestätigt sich, dass ältere Bäume stärker geschädigt sind als jüngere. Während die mittlere Kronenverlichtung im Altersbereich bis 60 Jahre lediglich 13,8 % beträgt, wurde für die über 60jährigen Bäume eine Kronenverlichtung von durchschnittlich 23,8 % eingeschätzt.

«Der milde Winter 2001/2002 und das sich anschließende warme, feuchte Frühjahr haben für die Waldbäume gute Wuchsbedingungen geschaffen. Diese relativ günstigen Witterungsbedingungen sind ein Grund für die Verbesserung des Waldzustandes», so der Minister.

Der Gesundheitszustand der Nadel- und Laubbäume in unseren Wäldern wurde in diesem Jahr kaum durch Insekten beeinflusst.

In Bezug auf die Vegetation nehmen heute zahlreiche anthropogen bedingte Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid (SO2), Stickoxide (z. B. NO2) und Ozon (O3) eine entscheidende Schlüsselrolle bei den Ursachen der Waldschäden ein.

Der Wald als Wasserspeicher, Klimaregulator und Luftfilter ist ein wesentlicher Teil unserer Umwelt, den es unbedingt zu erhalten gilt. Er schützt den Boden vor Erosion. Eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren finden in ihm eine Heimstätte. Als Rohstoffquelle und Arbeitsort hat der Wald eine wichtige wirtschaftliche Funktion. Auch der hohe Erholungswert des Waldes ist unumstritten eine wesentliche Lebensgrundlage für die Menschen.

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