Weniger Insolvenzverfahren von Januar bis August 2017 in Thüringen

Die Thüringer Amtsgerichte entschieden von Januar bis August 2017 über 1.792 Insolvenzverfahren. Davon entfielen 12,0 Prozent auf Unternehmen und 88,0 Prozent auf übrige Schuldner (natürliche Personen als Gesellschafter u. Ä., ehemals selbständig Tätige, private Verbraucher und Nachlässe). Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik verringerte sich die Gesamtzahl der Insolvenzverfahren im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 99 Anträge bzw. 5,2 Prozent. 1.598 Verfahren bzw. 89,2 Prozent aller Insolvenzanträge wurden eröffnet. 162 Verfahren bzw. 9,0 Prozent wurden mangels Masse abgewiesen und 32 Verfahren bzw. 1,8 Prozent endeten mit der Annahme eines Schuldenbereinigungsplanes.

Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen bezifferten die Gerichte auf rund 315 Millionen Euro. Pro Verfahren standen somit Forderungen von durchschnittlich 176 Tausend Euro aus. Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen ging in den ersten acht Monaten 2017 gegenüber 2016 um sechs Verfahren bzw. 2,7 Prozent auf 215 Unternehmen zurück. Diese insolventen Unternehmen beschäftigten zum Zeitpunkt des Antrages noch 1.571 Arbeitnehmer.

Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Unternehmensinsolvenzen lag mit 40 Verfahren im Baugewerbe gefolgt vom Bereich Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen mit 38 Verfahren und vom Bereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen mit 28 Verfahren.

Nach Rechtsformen betrachtet mussten am häufigsten Gesellschaften mit beschränkter Haftung (101 Anträge) sowie Einzelunternehmen (74 Anträge) Insolvenz anmelden. Bei den übrigen Schuldnern wurden in den ersten acht Monaten dieses Jahres 1.577 Verfahren gezählt, 93 Verfahren bzw. 5,6 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Von 1.193 privaten Verbrauchern wurde von Januar bis August 2017 das Insolvenzrecht in Anspruch genommen, 25 Verfahren bzw. 2,1 Prozent weniger als in den ersten acht Monaten 2016.

Weitere 340 Verfahren (Januar bis August 2016: 422 Verfahren) betrafen ehemals selbständig Tätige, die die erneute Aufnahme eines früheren Insolvenzverfahrens beantragten.

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