Wetterdaten aus dem Nationalpark Hainich

Die frühlingshaften Temperaturen der letzten Tage führen, wie so oft in den vergangenen Jahren, zu Fragen wie: Spielt unser Wetter verrückt? Was für Folgen kommen auf uns zu? Um hierzu speziell für unsere Laubwälder fundierte Aussagen treffen zu können, wurde 2003 im Nationalpark eine Wetterstation nahe Weberstedt eingerichtet. Die Daten können übrigens über einen Link auf der Homepage des http://wetterstationen.meteomedia.de/messnetz/eu_d.html?/messnetz/stationen/09460.html(Nationalparks) abgerufen werden. Bereits seit 1999 existiert eine Wetterstation im Zentralbereich des Nationalparks, eingerichtet und betrieben durch das Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena im Rahmen eines europaweiten Forschungsprojektes. Die von dort vorliegenden Niederschlagswerte belegen eindrucksvoll den trockenen Sommer 2003. Während im Schnitt der Jahre 2000 – 2002 im Weberstedter Holz fast 900 mm Niederschläge gemessen wurden, mit einem Spitzenwert von 986 im niederschlagsreichen Jahr 2002, waren es 2003 gerade mal 544 mm. Das sind ca. 40 % weniger als in den 3 Jahren vorher!

Dass die wochenlange Trockenheit nicht folgenlos geblieben ist, zeigen abgestorbene Fichtenbestände im Nationalpark. Die Fichte, eine von Natur aus im Hainich fehlende Baumart, hat augenscheinlich viel stärker unter der Trockenheit gelitten als die im Hainich heimischen Laubbäume. Eine sehr wichtige Frage ist es nun, wie unsere Wälder weiter ansteigende Temperaturen und Änderungen bei der Niederschlagshäufigkeit- und -verteilung verkraften. Durch die Forschung können im Nationalpark unsere Waldbestände und deren Reaktionen auf Klimaänderungen beobachtet werden, um hieraus z.B. Vorschläge für forstliche Maßnahmen in Wirtschaftswäldern abzuleiten. Der Hainich mit seinem für Mitteleuropa typischen Rotbuchenwald und der größten nutzungsfreien Laubwaldfläche Deutschlands bietet hier hervorragende Voraussetzungen für die langfristige Umweltbeobachtung als Teil der Vorsorge für kommende Generationen.

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