Wildwasserrafting mitten durch Luftkurort

Einmal im Jahr verwandeln sich die eher sanft dahin plätschernden Flüsschen Schmalbach und Apfelstädt im südlichen Landkreis Gotha in reißende Ströme. Der Grundablass der Schmalwasser-Talsperre zur Säuberung des Talsperrengrundes schafft perfekte Rafting-Bedingungen. Auf etwa drei Kilometern stürzen sich dann Schlauchboote flussabwärts, mitten durch den Luftkurort Tambach-Dietharz, unter sieben Brücken hindurch und über ein Wehr hinweg. Das waghalsige Vergnügen bei 3°C Wassertemperatur wird von Helfern der DLRG Ortsgruppe Gotha, dem DRK, den Johannitern und der freiwilligen Feuerwehr abgesichert und von tausenden Zuschauern begeistert bejubelt.

Mitfahren darf jeder, der noch einen begehrten Platz in einem der von geschulten Bootsführern gesteuerten Schlauchboote ergattert und über 14 Jahre alt ist.
Unter anderem zur Absicherung solcher Rafting-Veranstaltung werden in der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft Strömungsretter ausgebildet. Diese Spezialisten verfügen über die entsprechende Ausrüstung und über Fachkenntnisse zur Rettung in stark strömenden Gewässern und Überschwemmungsgebieten.

Die Vorbereitungen auf diese Veranstaltung beginnen schon ein Vierteljahr im Voraus!

berichtet Rainer Blechschmidt, der DLRG Einsatzleiter vor Ort, der auch gleichzeitig Vorsitzender der Ortsgruppe Gotha ist. „Wir sind mit 25 Rettungsschwimmern im Einsatz, zwei davon besitzen die Strömungsretter-Qualifizierung.“ Dass die Absicherungsmaßnahmen durchaus berechtigt sind, zeigt sich am Zusammenfluss von Schmalbach und Apfelstädt. Hier wird ein Passagier aus dem Schlauchboot geschleudert und von den Rettungsschwimmern der DLRG aus dem eiskalten Wasser gezogen.

So abgesichert können auch im nächsten Jahr wieder Schlauchboote mitten durch Tambach-Dietharz jagen.

Einsatzleiter Rainer Blechschmidt (links) mit seinem Team von DLRGRettungsschwimmern, die am Zusammenfluss von Schmalbach und  Apfelstädt einen „Bootsflüchtling“ aus dem 3°C kalten Wasser zogen.

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