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KV Thüringen auf mehr Corona-Tests im Land gut vorbereitet

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Thüringen ist auf systematische Corona-Tests für besonders gefährdete Personengruppen gut vorbereitet. Die 1. Vorsitzende des Vorstandes der KV Thüringen, Dr. med. Annette Rommel, sagt:

Unsere 25 Abstrichstützpunkte sind jederzeit in der Lage, wieder deutlich mehr Test-Termine zu vergeben. Hinzu kommen vier mobile Abstrich-Teams, die vor allem bei mobilitätseingeschränkten Personen eingesetzt werden können, zum Beispiel in Pflegeheimen. Außerdem sind Tests inzwischen auch in vielen Arztpraxen möglich. Sobald der Bundestag das neue Gesetz zum Schutz der Bevölkerung vor der Corona-Pandemie verabschiedet hat und die Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums in Kraft ist, sind wir bereit. Schon während die Landesregierung ihr neues Testkonzept erstellt hat, sind wir auf das Land zugegangen, um organisatorische Einzelheiten zu besprechen, und haben unsere Vorschläge unterbreitet.

Die KV Thüringen, engagierte Ärzte und Medizinische Fachkräfte, Rettungsorganisationen und die Thüringer Gesundheitsbehörden haben im Verlauf des Monats März gemeinsam ein flächendeckendes Netz an Abstrichstützpunkten in Thüringen geknüpft. Dort arbeiten Ärzte und Medizinisches Fachpersonal, ähnlich wie im Ärztlichen Bereitschaftsdienst. In den Stützpunkten können zusätzlich zu Tests in Arztpraxen bis zu 12.000 Tests pro Woche* durchgeführt werden – Laborkapazitäten zur Auswertung vorausgesetzt. Nach Ostern ging die Zahl der dort durchgeführten Tests zurück, weil Arztpraxen von der KV mit Schutzausrüstungen ausgestattet worden waren und nun selbst wieder testen konnten, ohne Ärzte und Personal zu gefährden.

Mehr Tests per Bundesgesetz
Bund und Länder planen, dass zeitgleich mit den Lockerungen der staatlich angeordneten Einschränkungen des öffentlichen Lebens auch Menschen ohne Symptome getestet werden sollen, die besonders gefährdet sind, wie Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen und medizinisches Personal. Die Thüringer Landesregierung hatte dazu ein Konzept vorgestellt. Der Bundestag entscheidet diese Woche über ein Gesetz, in dem unter anderem geregelt wird, wer welche Tests bezahlt. Bund, Ländern und Kommunen sind allerdings nicht in der Lage, die Tests selbst durchzuführen bzw. sie allein zu organisieren. Sie kooperieren deshalb u. a. mit ambulant tätigen Ärzten und den KVen.

Stresstest am ersten Maiwochenende im Landkreis Greiz
Einen ersten Stresstest haben die Abstrichstrukturen der KV Thüringen bereits am ersten Maiwochenende im Landkreis Greiz bestanden. Am späten Nachmittag des 30. April hatte die KV Thüringen vom Landesverwaltungsamt die Bitte des Landkreises übermittelt bekommen, Bewohner und Personal von insgesamt sechs Pflegeheimen und Seniorenresidenzen zu testen. Binnen weniger Stunden wurden daraufhin Abstriche für 854 Personen, viele davon mobilitätseingeschränkt, organisiert, Teams aus Ärzten und Medizinischem Fachpersonal rekrutiert und Laborkapazitäten für das Wochenende gefunden. Vom 1. bis 3. Mai wurden die betroffenen Personen dann ohne größere Probleme durchgetestet.

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Kooperation mit Behörden wichtig
Für die Ausweitung der Tests mahnt Frau Dr. Rommel nun eine gute Organisation auch seitens der Landesbehörden und der kommunalen Behörden an:

Die Thüringer Ärzte und ihre Selbstverwaltung haben gemeinsam mit ihren Partnern gut funktionierende Strukturen im Land geschaffen. Die Erfahrungen der vergangenen Wochen zeigen, das es dort am besten klappt, wo sich alle Akteure absprechen, in der Praxis zusammenarbeiten und auf öffentliche Äußerungen über andere verzichten. So hat auch die KV Thüringen bisher agiert.

*Die Zahl basiert auf der theoretischen Annahme, dass Tests im 5-Minuten-Takt und täglich über acht Stunden durchgeführt werden.

Hintergrund – Zahlen, Daten, Fakten
Mit Beteilgung der KV Thüringen geschaffene Teststrukturen:
• 25 Abstrichstützpunkte über das ganze Land verteilt (darunter zwei Stützpunkte im „Brennpunkt“-Landkreis Greiz, hinzu kommt ein weiterer im dortigen Krankenhaus Greiz),
• 8.023 Tests in diesen Stützpunkten in den Monaten März und April (allein 3.105 Termine in der Woche vom 23.-29.03. 2020)
• vier mobile Test-Einheiten für den Einsatz in ganz Thüringen zzgl. ein „Infektmobil“ der KV-Regionalstelle Erfurt mit Test-Möglichkeit im Hausbesuch,
• Betreuungsteams für Pflegeheime mit infizierten Bewohnern,
• Test-Möglichkeit im Hausbesuch über die Fahrdienste in allen 28 Bereitschaftsdienstbereichen.

116117 bewährt sich als „Corona-Hotline“:
• st. 01.01.2020 erreichbar 24 Stunden an allen Tagen der Woche,
• in den Monaten März und April 62.230 Anrufe (ca. 60 Prozent mehr als Vergleichszeitraum 2019: im März 2020 mehr als doppelt so viele Anrufer wie im März 2019, im April Normalisierung des Anruferaufkommens).

Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen
Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen ist die Selbstverwaltung der rund 4.500 ambulant tätigen Ärzte und Psychotherapeuten im Freistaat. Mehr über die KV Thüringen sowie Hintergrundinformationen über die Kassenärztliche Versorgung in Thüringen finden Sie im Internet auch unter www.kvt.de (Service für Medienvertreter in der Mediathek).

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