Wolfsrisse sind ein hausgemachtes Problem

Wolfsrisse in der Rhön haben im Vorjahr an Intensität deutlich zugenommen. Im Ilmkreis und Kreis Gotha zwischen Arnstadt und Ohrdruf ist die Problematik eine noch weitaus größere. So beklagt nun ein Schäfer aus Espenfeld/Arnstadt den Tod eines zertifizierten Herdenschutzhundes. Derselbe Schäfer musste in den letzten Jahren bereits über 100 durch Wölfe gerissene Schafe hinnehmen (vgl. STZ vom 10.02.2023). Der direkt gewählte Landtagsabgeordnete Martin Henkel (CDU) ist überzeugt, das Problem ist hausgemacht und erklärt:

Nahezu zeitgleich zum jüngsten mutmaßlichen Wolfsriss in Thüringen lehnte der Umweltausschuss des Bundestages einen Antrag der CDU/CSU-Fraktion zur Bejagung des Wolfes mit den Stimmen von SPD, Grünen, FDP und Linken ab. Für den Antrag, den Wolf endlich in den Katalog der jagdbaren Arten aufzunehmen stimmten lediglich CDU/CSU und die AfD.

Der Wolf bedroht erheblich die Haltung von Weidetieren und damit auch die Bewirtschaftung unserer Kulturlandschaft in Thüringen und insbesondere in der Rhön. Es kann nicht sein, dass es im dichtbesiedelten Deutschland eine höhere Wolfsdichte gibt als in seinen bisherigen Ausbreitungsgebieten. Die Bejagung muss möglich sein, so wie sie auch in anderen europäischen Ländern erfolgt.

Grundsätzlich müssen Wölfe geschossen werden, wenn sie sich, wie im Wartburgkreis bereits mehrfach geschehen, in Ortslagen begeben und dort auf Beutezug gehen. Die Verweigerungshaltung der Ampelkoalition im Bund und von Rotrotgrün in Thüringen ist völlig inakzeptabel. Die Wolfsrisse im Freistaat sind in ihrer gegenwärtigen Häufigkeit ein hausgemachtes Problem, welches das seit 2014 grün-geführte Umweltministerium zu verantworten hat. Denn die vom Thüringer Umweltministerium propagierten Maßnahmen wie Elektrozäune und Herdenschutzhunde reichen nicht aus. Schutzzäune können übersprungen oder untergraben werden und sind in den steilen Hanglagen der Rhön wenig hilfreich.

Die bis 2021 in Deutschland nachgewiesene Wiederansiedelung von 158 Rudeln, 27 Paaren und 20 Einzeltieren in 205 Wolfsterritorien machen klar, der Wolf ist nicht nur wieder zurück, er ist auch längst nicht mehr gefährdet. Gefährdet sind vielmehr Weidetiere und deren Halter in ihrer wirtschaftlichen Existenz. Gab es deutschlandweit im Jahr 2007 lediglich 30 nachgewiesene Wolfsrisse, so explodierte bis 2021 ihre Zahl auf 4.000 Fälle.

Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass sich Deutschland nicht das Bestandsmanagement Schwedens oder Frankreichs zum Vorbild nimmt, wo die Bejagung des Wolfes möglich ist. Diese beiden Länder sind dünner besiedelt und haben gleichzeitig weniger Wölfe als Deutschland. Eine Bejagung des Wolfes auch hierzulande ist längst dringend geboten.

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