Abendsippung auf dem Kleinen Inselsberg

Heute früh starteten die 16 Frauen zu ihrer letzten Etappe (34 km) der ersten Frauenrunst. Von der Grenzwiese am Kleinen Inselberg geht es nach Hörschel. An der Werra werden die Wanderinnen Steine aus Blankenstein in den Fluss werfen.
Gestern saß man am Abend in der Gaststätte «Kleiner Inselsberg» zur Abendsippung zusammen. Es wurde gemeinsam gegessen, ein Fazit der Tagestour gezogen und der Ausblick auf die kommende Etappe gegeben. Wanderführer Eberhard Hering gab dabei einige Anekdoten und Geschichten zum Besten.
Bis zum Mittwoch hatten die Frauen 136,3 km auf dem Rennsteig zurückgelegt, die Geschenke des Thüringer Innenministers aus der Apotheke (Freitag zur Verabschiedung überreicht) wurden kaum gebraucht. Die Stimmung ist ausgezeichnet, gemeinsam wurde gestern und heute Geburtstag gefeiert, Lieder und Sprüche gehört.

Vieles haben die «Jungrenner» auf ihrer Wanderung gelernt und erfahren. «Falkensteiner», so der Rennsteigname des Wanderführers, erzählte viel und las aus seinem schlauen Buch. An jedem Stein, Weggabelung, jedem Häuschen oder Aussichtspunkt wurde eine kleine Rast gemacht. Sehr zur Freude der Wanderinnen. Die Pause tat oft gut und es wurde dabei noch Wissen vermittelt. Machte man einen kleinen Abstecher zu einer Sehenswürdigkeit, ging danach immer wieder zurück zum Ausgangspunkt, des Abzweigs – eine der Grundregeln der Runst.

Die große Rast zum Mittag gab es auch auf dem Rennsteig, dafür sorgten die Männer. Sie organisierten Würstchen, Brötchen, Sekt und ein Schnäpschen.

Zünftig wurde am Großen Dreiherrenstein angestoßen, zum Bergfest, der Halbzeit der Wanderung dies sei so üblich, versicherte Hans-Joachim Voigtländer, der Vorsitzende der Ortsgruppe des Rennsteigvereines.

Heute machte die Wandergruppe noch einen zusätzlichen längeren Halt. An der «Wilden Sau» war die Rennsteigtaufe. Für die Jungrenner, die die zum ersten Mal den Rennsteig komplett in einer geführten Gruppe bis zu sechs Tagen bewanderten, gab es Rennstiegnamen. So wurde aus Konstanze das Rennsteig-Beauty-Girl, aus Inge die Rennsteig-Schirmherrin, aus Beate der Fährtensucher oder aus Dagmar die Rennsteig-Singdrossel, auch die Zwillinge Bärbel und Monika aus Eisenach bekamen ihren Namen: «Zwill 1» und «Zwill 2».
Die Damen aus Bielefeld, Hörschel, Eisenach, Dresden, Wartha, Herleshausen, Düsseldorf, Rüsselsheim, Erfurt, Schwalbach, Frankfurt/M, Krauthausen und Weilrod-Mauloff waren des Lobes voll über ihre Unternehmung. «Wir lernten den Rennsteig verstehen, nicht beim Rennen durch den Wald. Wir hatten eine andere Sichtweise», so die gemeinsame Meinung.
Werbung für den Thüringer Wald – dies wollte die Ortsgruppe Hörschel-Eisenach mit der ersten Frauenrunst seit 1896 erreichen. Und schon gibt es eine neue Idee: Die Familienrunst. Doch dies wird sicherlich auch fast zwei Jahre brauchen, bis Familien gemeinsam über den Rennsteig wandern. Bei der Frauenrunst brauchte es ja gut zwei Jahre.

Unter Leitung vom Falkensteiner-Eberhard Hering und Betreuung durch den Hörschelvoigt Hans-Joachim Voigtländer waren bei der ersten Frauenrunst dabei: Inge Baum, Dagmar Beyer, Christel Bindel, Monika Busch, Beate Dressler, Heike Erdmann, Dagmar Först, Krista Giering, Wilma Held, Bärbel Jahn, Walburga Lutz, Rennsteig-Lerche Heidemarie Kaminiarz, Gabriele Mensinger, Peggy Pohl, Constanze Püschel, Sibylle Ortenburger.
Die Logistik Männer waren: Gerhardt Baum, Hans-Joachim Dressler, Friedhelm Bindel, Rennsteig-Stürmer Gerd Kaminiarz und Christian Ortenburger.

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