Neun Millionen Euro für zwei touristische Projekte in Thüringen
«Die enge räumliche Verbindung von Kultur und Natur ist ein nicht zu unterschätzender Standortvorteil für den Thüringen-Tourismus», sagte Staschewski. Mit dem Rennsteig und der Thüringer Porzellantradition wolle man daher zwei Leuchttürme aus diesen Bereichen touristisch noch besser erschließen. «Auch im Tourismus müssen wir vor allem die Stärken stärken, damit alle profitieren können», so der Staatssekretär. Gut 7 Millionen Euro fließen in die Einrichtung des «Zentrums für Thüringer Porzellan» auf der Leuchtenburg bei Kahla. Mit knapp 2,2 Millionen Euro wird die Umsetzung des Ganzjahreskonzepts für den Rennsteig, den bekanntesten Wanderweg Thüringens, gefördert.
Beste Voraussetzungen für die ganzjährige touristische Nutzung des insgesamt 169 Kilometer langen Rennsteigs zu schaffen, ist Ziel der gemeinnützigen Infrastrukturgesellschaft Rennsteig (IGR), einer Tochter des Regionalverbunds Thüringer Wald e.V. Die übergebenen Fördermittel sind für das erste von insgesamt vier Teilprojekten bestimmt, mit denen dieses Ziel erreicht werden soll. Es umfasst u.a. das Anlegen von Aussichtspunkten, die Entflechtung von Rad- und Wanderwegen, den Aufbau eines Beschilderungssystems für den Rennsteig-Skiwanderweg, die Anschaffung von vier Loipenspurgeräten, die Sicherung der Schneezäune, der Grenzsteine und der Loipen sowie die Planungen für die folgenden Teilprojekte.
Die Gesamtkosten für das Vorhaben belaufen sich auf gut 2,4 Millionen Euro. Die Arbeiten sollen bis Ende Oktober 2010 abgeschlossen sein. Der vom Deutschen Wanderverband als «Qualitätswanderweg» zertifizierte Rennsteig ist der wichtigste Umsatz- und Imageträger der Urlaubsregion Thüringer Wald. Mit der Verbesserung der touristischen Infrastruktur sollen seine wichtigsten Zielgruppen – Wanderer, Radfahrer und Wintersportler – gezielt angesprochen und die Besucherzahlen in der gesamten Region nachhaltig erhöht werden. Für alle vier Teilprojekte zum «Ganzjahreskonzept Rennsteig» rechnet die IGR mit einem Investitionsvolumen von zusammen rund 15 Millionen Euro und einem Umsetzungszeitraum von rund drei Jahren.
Zentraler Bestandteil des künftigen «Zentrums für Thüringer Porzellan» am traditionellen Porzellanindustriestandort Kahla, unmittelbar an der Thüringer Porzellanstraße gelegen, ist die Errichtung der Dauerausstellung «Porzellanwelten Leuchtenburg» auf einer Fläche von 1830 Quadratmetern. Dabei soll das Porzellan nicht in Form einer klassischen Vitrinenpräsentation gezeigt werden, sondern es wird «zum Anfassen» inszeniert. Der Besucher begibt sich dazu auf eine Weltreise durch sieben Wunderwelten des Porzellans, die von der Herkunft und Gewinnung des Materials bis hin zu visionären Anwendungen der Zukunft reichen.
Die Ausstellung erstreckt sich über drei vorhandene Gebäude des Burgareals – Torhaus, Logierhaus und Kernburg – und drei neue Ausstellungspavillons, die dem historischen Burgambiente angepasst sind. Anfang und Ende des Rundgangs liegen im neuen Besucherzentrum. Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf knapp 8,5 Millionen Euro. Die Eröffnung des ersten Teils der Ausstellung ist für den Oktober 2010 vorgesehen – auf das kommende Jahr fällt auch das 250. Jubiläum der Thüringer Porzellanproduktion.