Alte Bahntrasse soll unter Schutz gestellt werden 

Bildquelle: Jürgen Ehrhardt, v.l.n.r.: Kirsten Erdinger, Landesgeschäftsführerin des NABU Thüringen, Thomas Lauer, Gemeinderat von Schwerstedt, Detlev Schneider, Kreisvorsitzender des NABU Sömmerda, Jörg-Andreas Krüger, NABU-Präsident, Dirk Hofmann, stellvertretender Landesvorsitzende des NABU Thüringen, Ralf Schacker Revierpächter im Gebiet des Bahndamms, Lothar Merten, Gemeinderat von Schwerstedt, Brigitte Höche-Diethold vom NABU Sömmerda.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger besucht einzigartigen Naturschatz bei Sömmerda

Auf einer ehemaligen Bahntrasse zwischen den Landkreisen Unstrut-Hainich und Sömmerda soll sich die Natur auch in Zukunft ungestört entwickeln dürfen. Anstelle des dort geplanten Radweges „Landweg Thüringer Becken“ zwischen Bad Tennstedt und Straußfurt möchte der NABU die Trasse, auf der unter anderem geschützte Arten wie die Zauneidechse vorkommen, unter Schutz stellen lassen.

Um sich ein Bild von der Situation zu machen, besucht NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger am 5. September 2024 den ehemaligen Bahndamm. „Naturschätze wie dieser alte Bahndamm müssen erhalten bleiben. Hier durfte sich in 30 Jahren ungestört ein Naturparadies für Zauneidechse, Neuntöter, Rebhuhn und Co. entwickeln. Seit der Stilllegung des Bahnverkehrs konnte sich auf der zehn Kilometer langen Strecke ein wichtiger Wanderkorridor, Brut- und Rückzugsraum für viele geschützte Tiere, Pflanzen entwickeln, den es unbedingt zu erhalten gilt. Eine Zerstörung hätte fatale Folgen für die dort lebenden Tiere und Pflanzen“, sagt NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger.

Um den alten Bahndamm für die Natur zu sichern, stellte der NABU Sömmerda bei den Landratsämtern Unstrut Hainich und Sömmerda einen Antrag auf Unterschutzstellung als geschützter Landschaftsbestandteil. Im Unstrut Hainich Kreis stand man der Unterschutzstellung sehr positiv gegenüber, in Sömmerda lehnte man den Antrag schlichtweg ab. Seitdem ruht das Verfahren. Der Vorsitzende des NABU-Kreisverbandes Sömmerda zeigt sich bestürzt: „Die Entscheidung des Landkreises Sömmerda hat uns tief enttäuscht. Zumal es auch eine Alternativroute für einen Radweg zwischen Bad Tennstedt und Straußfurt gibt. Zum einen könnte der bereits vorhandene Radweg von Bad Tennstedt bis Ballhausen genutzt werden, zum anderen die bereits vorhandene Feldwege entlang eines idyllischen Bachlaufes und vorbei am Hochwasserrückhaltebecken Straußfurt. Die alte Bahntrasse mit ihrer Naturausstattung einem Radweg zu opfern, obwohl es eine Alternative gäbe, ist in Zeiten der Arten- und Klimakrise eine Fehlentscheidung gegen die Natur und letztlich gegen uns Menschen.“

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