Baumsterben geht weiter

Aktuelle Auswertungen des Helmholtzzentrums für Umweltforschung aus Leipzig dokumentieren für den Forstamtsbereich Marksuhl weiterhin extreme Trockenheit und außergewöhnlichen Dürre im Boden bis 1,80 m Tiefe. Alle Baumarten haben mit den widrigen Umständen zu kämpfen. Bei der Fichte ist man den traurigen Anblick bereits gewohnt, erschreckend ist die Entwicklung bei der Buche und anderen Laubholzarten. Gerade die alten, starken und damit majestätischen Bäume fallen der Trockenheit zum Opfer.

Die Feuchtigkeit im Boden reicht nicht mehr aus, um die oberen Kronenbereiche der hohen Bäume mit Wasser zu versorgen, zeigt sich Forstamtsleiter Ansgar Pape besorgt über die weiterhin anhaltende negative Entwicklung des Waldzustandes.

Die Trockenheit schwächt ebenso das „Immunsystem“ der Bäume, so dass die Buchen viel anfälliger für Schadorganismen wie Insekten und Pilze sind. Im Gegensatz zu den Trockenjahren 2018-2020 sterben leider auch an vielen Stellen die jungen Bäumchen ab, die eigentlich die neue Waldgeneration bilden sollen.

Etliche Buchen werfen bereits seit Juli ihr Laub ab, um die Verdunstung zu reduzieren. Allerorten sieht man verdorrte Blätter von Eichen, Hainbuchen und Buchen. Diese erschreckenden Waldbilder erkennt man vor allem rund um Eisenach auf den vom Boden her schwierigen Waldstandorten wie „Breitengescheid“, „Dornheckenweg“, „Weinstraße“ oder auch „Viehburg“ an der Sängerwiese.

Bereits jetzt sieht es im Wald aus wie im Herbst – für die Jahreszeit völlig unnormal. Bei den toten Baumkronen kommt es oft zu spontanen Astabbrüchen, die auch Wanderwege treffen können. Aktuelles Beispiel: ln den Rinnbergen hat sich ein starker Buchenast wie ein Pfeil zwei Meter neben dem Weg in den Waldboden gebohrt. Die Sperrung einzelner Wege ist daher keine Willkür des Forstamtes, sondern dient dem Schutz der Waldbesucher.

Nach wie vor wird es allerdings eine absolute Sicherheit im Wald nicht geben, Vorsicht ist weiterhin geboten und das Betreten des Waldes geschieht auf eigene Gefahr!