Eisenachs Hirschkäfer leben gefährlich

Die Hirschkäferzeit rückt näher und bereits in den nächsten Wochen können die „Riesen“ des Käferreichs wieder bei ihren Flugstunden in der Dämmerung beobachtet werden.

Durch die zahlreichen Meldungen im vergangenen Jahr über die App „Meine Umwelt“ wurde Eisenach zum thüringenweiten Hirschkäfer Hotspot. Die Meldungen aus dem Stadtgebiet machen über 50 Prozent der Gesamtmeldungen aus. Der Käfer lebt jedoch gerade in diesem Bereich auch besonders gefährlich. Vor allem Autofahrer*innen oder unvorsichtige Fußgänger*innen machen dem trägen Käfer das Leben schwer. So waren leider ein Drittel der gemeldeten Käfer Totfunde. Um das zu vermeiden, darf der Käfer gern bei Sichtungen auf Straßen oder Fußwegen „gerettet“ werden: Dazu kann er einfach am Panzer hochgehoben und zum Schutz vor Vögeln in das nächste Gebüsch gesetzt werden.

Doch Vorsicht: die Entnahme oder das Sammeln der Käfer aus der Natur ist gesetzlich verboten. Daher sollte der Käfer dennoch in seinem natürlichen Lebensraum belassen werden.

Der Landschaftspflegeverband freut sich auch in diesem Jahr wieder über viele Meldungen. Diese können wieder über die App „Meine Umwelt“ oder über die Kontaktadresse des Vereins: kontakt@lpv-ehw.de eingereicht werden.

Hintergrund

In Eisenach ist eines der größten Hirschkäfervorkommen Thüringens popularisiert. So wurden zwei neue Brutstätten des stark gefährdeten und selten gewordenen Käfers – sogenannte Hirschkäferwiegen – an den Hängen des Eisenacher Petersberges angesiedelt. Die Tiere bevorzugen nach Süden ausgerichtete offene bis halboffene Lebensräume. Die Waldränder und Hänge dort erfüllen diese Voraussetzungen und machen ihn somit zu einem optimalen Lebensraum für sie. Die nahegelegenen Streuobstwiesen bieten zudem eine gute Nahrungsquelle. Auch im Eisenacher Südviertel sind die Riesen oft zu entdecken. Aus diesem Grund entstanden in Kooperation zwischen dem Fachgebiet Grünflächen der Stadt Eisenach und dem Landschaftspflegeverband Eichsfeld-Hainich-Werratal e. V. bereits zwei Informationstafeln, welche nun im Kartausgarten über den Lebensraum des Hirschkäfers informieren.

Anzeige