Luchsin NOVA streift durchs Saaletal

NABU Thüringen: Luchsweibchen tappt in Wildtierkamerafalle

Das im März 2024 im Erzgebirge ausgewilderte Luchsweibchen NOVA ist nach gut 150 km Wanderung im Saaletal angekommen. Dies belegt nun auch ein aktuelles Wildtierkamerafallenbild der Jägerin Birgit Zwilling vom 10. Februar 2025. Schnell war klar, dass es sich bei dem fotografierten Tier um Luchsin NOVA aus dem sächsischen Auswilderungsprojekt »RELynx Sachsen« handeln muss. „NOVA hat auf ihrer Wanderung die Autobahnen A72, A9 und nach Norden sogar die A4 in Richtung Jena überquert, beziehungsweise unterquert “, sagt Silvester Tamás, Projektmanager des Luchsprojektes beim NABU Thüringen. „Eigentlich sind Luchsweibchen nicht bestrebt, so weite Strecken zurückzulegen, dennoch könnte sie gerade jetzt in der sogenannten Ranzzeit durchaus motiviert sein, ein Luchsmännchen zu suchen. Warum sie dabei ausgerechnet im mittleren Saaletal hängengeblieben und vielleicht auch dortbleiben wird, ist momentan unklar.“

Die Luchsdame ist ursprünglich ein Wildfang aus dem Schweizer Juragebirge und mit einem Sendehalsband ausgestattet. Ihre Wanderung begann sie Ende Dezember 2024 vom Erzgebirge aus. Seit Januar 2025 hält sie sich im mittleren Saaletal in Thüringen auf. Die Aufenthaltsorte der Luchsin lassen sich anhand Sendedaten ihres Halsbandes gut nachverfolgen. Für den NABU Thüringen ist die Hoffnung groß, dass NOVA noch rechtzeitig ein Luchsmännchen trifft und bald für weiteren Nachwuchs in Thüringen sorgen wird. Birgit Zwilling, die den Nachweis der Luchsin bei Jena erbrachte, sagt: „Die Lebensbedingungen für Wildtiere sind in den struktur- und nahrungsreichen Gebieten des mittleren Saaletals ideal. Als leidenschaftliche Jägerin und Naturfreundin bin ich der Anwesenheit eines Luchses in meinem Revier sehr zugetan. Ich wünsche mir, dass die Menschen die Natur respektieren und den Wildtieren in unserer Landschaft mehr Ruhe und Rückzugsorte zugestehen.“

Der NABU Thüringen fördert seit 2017 mit seinem Luchsprojekt nachhaltig den Aufbau einer stabilen Luchspopulation und sogenannte Trittsteinpopulationen, die Luchslebensräume im Grünen Herzen Deutschlands, zwischen dem Harz, Sachsen und Bayern langfristig vernetzen und zu einer sicheren Luchsheimat in Mitteleuropa werden lassen.

Mehr zum Thema Luchs: www.NABU-Thueringen.de/luchs

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