Managementplan Wolf wird nicht eingehalten

Bildquelle: Adobe Stock, AB Photography
NABU Thüringen: Prüfung eines Antrags zum Abschuss von Wölfen im Ilm-Kreis findet ohne Anhörung der Arbeitsgruppe Wolf/Luchs in Thüringen statt
Jena – Der NABU Thüringen bemängelt, dass bei der Prüfung eines Antrags zum Abschuss von Wölfen im Ilm-Kreis die Arbeitsgruppe Wolf/Luchs Thüringen nicht beteiligt wird. Laut Managementplan für den Wolf in Thüringen entscheidet die Untere Naturschutzbehörde erst nach Anhörung der Arbeitsgruppe Wolf/Luchs Thüringen über die Entnahme von Wölfen. Dass ein Antrag bei der Unteren Naturschutzbehörde vorliegt, hat der NABU im Rahmen einer Anfrage nach dem Umweltinformationsgesetz vom Thüringer Umweltministerium erfahren. Unverständlich ist aus Sicht des NABU auch, dass sich manche Menschen nach über 10 Jahren seit der Rückkehr des Wolfs nach Thüringen immer noch nicht auf die Anwesenheit des Beutegreifers eingestellt haben und immer wieder dessen Abschuss fordern. Dabei ist laut Managementplan Wolf klar festgelegt, dass die Entnahme von Wölfen nur das letzte Mittel ist, wenn alle andere Mittel für den Herdenschutz ausgeschöpft sind. Leider ist dies oft nicht der Fall, die Wölfe treffen auf für sie leicht zugängliche Beute und dass obwohl Thüringen eine in Deutschland vorbildliche Förderrichtlinie für den Herdenschutz hat. Dennoch sind offenbar viele private Weidetierhaltende mit teils kleinen Herden mit der Anwesenheit des Wolfes überfordert: das fängt bei der Antragstellung für die Förderungen an und erstreckt sich auch über ganz praktische Fragen wie den Zaunaufbau. Deshalb fordert der NABU Thüringen die Etablierung eines Herdenschutzzentrums, welches Weidetierhaltende gezielt bei Maßnahmen für einen funktionierenden Herdenschutz und bei den Förderanträgen unterstützt.