Mit der Vogelwelt geht’s bergab  

Bildquelle: Frank Derer – Haussperling

NABU Thüringen: Bei der „Stunde der Gartenvögel“ 2025 setzt sich der  Abwärtstrend der gesichteten Vögel pro Garten fort

In Thüringens Gärten und Parks piept und zwitschert es bedauerlicherweise immer  weniger. Bei der „Stunde der Gartenvögel“ – der großen Vogelzählaktion des NABU – am  zweiten Maiwochenende wurden im Schnitt nur noch 32,3 Vögel pro Garten gezählt. Das ist  eine Abnahme im Vergleich zu 2024, wo es noch 33,5 waren. Vor zehn Jahren wurden sogar  noch 41,4 Vögel pro Garten gesichtet, 2021 waren es 37,6 Vögel.  

Dass die Zahl der gesichteten und gemeldeten Vögel weiter abnimmt, ist für Marcus  Orlamünder den Naturschutzreferenten des NABU Thüringen keine große Überraschung.  „Neben allgemeinem Lebensraumverlust, Insektensterben und dem Verlust der Biodiversität  auf unseren Äckern, am Waldrand und in Gärten haben viele Vögel in unseren Städten und  Dörfern unter anderem auch mit Trockenheit sowie dem Verlust von Feuchtlebensräumen zu  kämpfen. Bei bestimmten Arten kommt dann noch die Verbreitung von Krankheiten hinzu“,  sagt Orlamünder.  

Wer unsere Vögel unterstützen möchte, der kann auch selbst aktiv werden. Mit einem  naturnahen Garten, wilden Inseln, Totholz und ein paar Nistkästen kann man schon einen  Beitrag leisten. „Unsere Tiere im Garten und Park haben sich an die heimischen Stauden,  Sträucher und Bäume über die Evolutionsgeschichte gut angepasst. Will man Vögeln,  Schmetterlingen, Eidechsen, Wildbienen und Co. helfen, ist es sinnvoll einen Garten mit  heimischen Pflanzen zuzulassen. Wer viele wilde Ecken in seinem Garten entstehen lässt, der kann sich beim NABU Thüringen auch um die Plakette „Wilde Inseln“ bewerben. Mit der Aktion  möchten wir die Menschen dazu bewegen, ein kleines Stück „verwilderte“ Fläche vor ihrer  Haustür zuzulassen,“ berichtet Marcus Orlamünder.  

Der NABU Thüringen dankt allen Menschen, die an der „Stunde der Gartenvögel“  teilgenommen haben. Diesmal waren es mehr als 2.300 Personen, die im Freistaat begeistert  Vögel in ihrer Umgebung gezählt und gemeldet haben. In Thüringen landete der Haussperling  auf Platz eins der am häufigsten gesichteten Vögel, gefolgt von Star, Kohlmeise, Amsel und  Blaumeise. Alle befinden sich im Vergleich zum Vorjahr im Abwärtstrend bei den Sichtungen  pro Garten. Bundesweit landeten auf den ersten Rängen Haussperling, Amsel, Kohlmeise, Star  und Blaumeise. Thüringenweit wurde auf den Hausrotschwanz, den „Vogel des Jahres“ 2025  ein besonderer Fokus gelegt. Im Vergleich zum Vorjahr wurde er diesmal sogar 0,07-mal  häufiger pro Garten gesichtet.  

NABU Thüringen

Die Vogelzählung des NABU fand bereits zum 21. Mal statt. Die NABU-Ornithologen können sich  dank der zahlreichen engagierten Teilnehmenden ein gutes Bild der Bestandtrends über die  Jahre machen. Bei der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ haben bundesweit über 57.000  Menschen mitgezählt und Vögel aus mehr als 39.000 Gärten und Parks in ganz Deutschland  gemeldet.