Öffentlichkeit gestaltet Zukunft der Wärmeversorgung in Eisenach aktiv mit
Rund 20 interessierte Bürgerinnen und Bürger besuchten die erste öffentliche Info-Veranstaltung zur kommunalen Wärmeleitplanung am gestrigen Dienstag, 20. August 2024, im Eisenacher Rathaus. Weitere zehn Personen verfolgten die Veranstaltung online. Fachbereichsleiterin Kerstin Menge – in weiterer Funktion leitet sie den Fachdienst Stadtentwicklung – unterstrich bei der Begrüßung die Bedeutung der Bürgerbeteiligung. Die kommunale Wärmeplanung gilt als zentrales Instrument einer nachhaltigen und klimafreundlichen Stadtentwicklung. Eine frühzeitige, aktive Mitwirkung der Bevölkerung ist nicht nur bei der Planung entscheidend, sondern fördert die spätere Umsetzung der Maßnahmen enorm.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung stellte das beauftragte Planungsbüro EnergyEffizienz GmbH die Zielsetzungen sowie die ersten Ergebnisse der Bestands- und Potenzialanalyse vor. Der Wohnsektor, der knapp 69 Prozent des gesamten Wärmebedarfs ausmacht, spielt eine Schlüsselrolle in der Wärmewende. Obwohl Eisenach mit einem Fernwärmeanteil von etwa 19 Prozent im Vergleich zu anderen Städten gut aufgestellt ist, dominieren fossile Energieträger wie Erdgas und Heizöl weiter die Wärmeversorgung. Es wurde jedoch deutlich, dass insbesondere durch die Umstellung auf erneuerbare Energien wie Solarthermie und Geothermie sowie durch Gebäudesanierungen große Potenziale bestehen.
Zeitplan skizziert
Die nächsten Schritte im Planungsprozess umfassen unter anderem die Berechnung des zukünftigen Wärmebedarfs und die Erarbeitung von Maßnahmen zur Umsetzung des Wärmeplans. Dieser soll bis Ende des Jahres größtenteils fertiggestellt sein und nach Beratungen in den städtischen Gremien im Februar 2025 veröffentlicht werden.
Die Veranstaltung bot auch Raum für Fragen und Diskussionen, der von den Teilnehmenden rege genutzt wurden. So entstehen durch die Wärmeplanung keine Verpflichtungen für die Betreibenden der Heizungsanlagen in Eisenach, also für Eigentümerinnen und Eigentümern von Gebäuden und Wohnungen. Es wird dadurch auch kein Anschlusszwang an Wärmenetze festgelegt. Es wird ersichtlich sein, wo welche Potenziale für Wärmequellen vorhanden sind und ob die Gebäude grundsätzlich in einem Gebiet liegen, in dem zukünftig ein Wärmenetz ausgebaut oder neu errichtet werden könnte. Sascha Wenzel, Geschäftsführer der EVB Netze, nahm online teil und beantwortete Fragen zum Ausbau des Stromnetzes, wobei er auf den zukünftig steigenden Stromverbrauch durch die Wärme- und Mobilitätswende und die wachsende Nutzung von PV-Anlagen hinwies.
Die nächste öffentliche Veranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung ist für den 11. November 2024 geplant. Dabei werden die Verbrauchs- und Versorgungsszenarien für die Jahre 2030 und 2045 vorgestellt sowie erste Maßnahmen und ein Zeitplan für den Weg zur klimafreundlichen Wärmeversorgung skizziert.