Salz gehört in die Suppe 

Streusalz schädigt Pflanzen, Tierpfoten und Gewässer

Der NABU Thüringen rät zu umweltfreundlicheren Alternativen zum Streusalz

In den nächsten Tagen soll es in Thüringen wieder vermehrt zu Schneefällen und Glatteisbildung kommen. Gehwege und Hauseinfahrten müssen dann verständlicherweise gegen Glätte gesichert werden. Für Grundstückseigentümer bedeutet das ein erhöhtes Haftungsrisiko, denn sie sind für die Sicherheit auf ihren Gehwegen verantwortlich.

Viel zu schnell wird dann zum altbekannten Streusalz gegriffen. Dabei birgt der Einsatz von Salz erhebliche Gefahren für Tiere, Pflanzen und die Umwelt. Streusalz schädigt Bäume, trägt zur Versalzung von Gewässern bei und greift die Pfoten von Wild- und Haustieren an, erklärt Marcus Orlamünder, Naturschutzreferent des NABU Thüringen.

Deshalb sollte beim Winterdienst auf Gehwegen und Hauseinfahrten ganz auf Streusalz verzichtet und stattdessen auf umweltschonende und salzfreie Streumittel zurückgegriffen werden.

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Die Gefahren des Streusalzeinsatzes sind hinreichend bekannt. Mit dem Schmelzwasser gelangt das Salz in den Boden und schädigt dort die Wurzeln von Bäumen und Sträuchern. Der Nährstoffhaushalt der Pflanzen wird gestört und sie werden anfälliger für Schädlinge und Krankheiten.

Streusalz schadet auch unseren Wild- und Haustieren. In vielen Fällen entzünden sich die Pfoten und es kommt zu schmerzhaften Verletzungen, unter denen die Tiere, wie häufig Hunde im Siedlungsbereich, leiden, sagt Marcus Orlamünder.

Zudem gelangt Streusalz über die Kanalisation in Bäche und Flüsse. Süßwasserfische und viele Kleintiere werden durch den Salzeintrag beeinträchtigt. Neben den ökologischen Folgen verursacht Streusalz auch ökonomische Schäden wie beispielsweise Korrosion an Brücken und Kraftfahrzeugen.

Mittlerweile gibt es gute umweltfreundlichere Alternativen zu Streusalz. Der NABU Thüringen rät, der Rutschgefahr vor der Haustür mit Sand, Kies, Splitt oder abstumpfenden Streumitteln wie Granulaten zu begegnen und im privaten Bereich ganz auf Streusalz zu verzichten. Besonders empfehlenswert sind die vom Umweltbundesamt geprüften und mit dem „Blauen Engel – weil salzfrei“ ausgezeichneten Produkte. Wer das Streugut später zusammenkehrt und wiederverwendet, kann sogar Geld sparen. Lediglich bei Eisregen sieht der NABU auf Treppen und Rampen kaum eine Alternative zum Salz. Dann sollte es aber möglichst sparsam eingesetzt werden. Eine Mischung aus einer Handvoll Sand und einem Esslöffel Salz zeigt in solchen besonderen Situationen einen guten Effekt. Bei Temperaturen unter minus 10 Grad hilft Streusalz ohnehin nicht mehr.

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