Stadtklima: Analysen zeigen Handlungsbedarf auf
Die Stadt Eisenach bereitet sich auf Ereignisse wie den Starkregen in Mosbach oder Hochwasserlagen vor. Dazu erarbeiteten Fachbüros eine Stadtklimaanalyse sowie eine Starkregenanalyse im Auftrag der Stadtverwaltung. Die Ergebnisse wurden am vergangenen Montag, 2. Dezember 2024, im Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung, Klima und Verkehr vorgestellt. „Wir stellen uns auf heißere Sommer, heftigere Unwetter und längere Trockenperioden ein und treffen gezielt Vorkehrungen. Dies betrifft viele Bereiche, von der Stadtplanung angefangen über die Anpflanzung widerstandsfähigerer Bäume im Stadtwald bis hin zur Aufklärung der Bürgerinnern und Bürger über zunehmende Gefahren“, begründet Klimaschutzmanagerin Anne Häring die Bedeutung dieses zentralen Themas.
So identifiziert die Stadtklimaanalyse des Instituts für Klima- und Energiekonzepte INKEK die Bereiche in Eisenach, wo sich Hitze wie in einer Insellage staut. Das ist vor allem in der Innenstadt der Fall, aber auch am Nordplatz. Genauso gibt es Gebiete wie das Mariental oder entlang von Hörsel und Nesse, die von ihren geografischen Bedingungen her so günstig liegen, dass sie auf natürliche Weise belüftet oder beschattet werden. Um das herauszufinden, fuhren Fahrzeuge mit Messtechnik quer durch Eisenach. Zudem wurden Klimadaten auf Gebäuden im Stadtgebiet über eine längere Zeit erhoben und ausgewertet. So können Schutzvorkehrungen für besonders sensible Bevölkerungsgruppen wie Kinder oder ältere Menschen getroffen werden, etwa indem Pflegeheime dort gebaut werden, wo keine klimatischen Extrembedingungen erwartet werden.
Gefährdungslage auf einen Blick
Kernstück der Starkregenanalyse der Ingenieursgesellschaft Sieker ist eine Starkregengefahrenkarte. Auf dieser können alle Einwohner Eisenachs künftig die Gefährdungsbewertung für ihr Grundstück prüfen und gegebenenfalls gezielt reagieren: Wie lässt sich die Gartengestaltung anpassen? Wo braucht es eine Dachbegrünung oder einen zusätzlichen Regenrückhaltebereich? Welche Fläche ließe sich vielleicht entsiegeln und wo macht eine Absicherung von Kellerräumen Sinn? Für solche Fragen sensibilisiert die Karte, indem sie ein besseres Verständnis für die Auswirkungen von heftigen Unwettern schafft.
Dabei liegen Starkregenvorsorge sowie Vorkehrungen zum Hitzeschutz in der Eigenverantwortung der Eigentümer von Grundstücken und Gebäuden. Die Stadtverwaltung kann nur in ihren eigenen Zuständigkeitsbereichen Aktionen zur Prävention ergreifen – etwa mit der Beschattung von Schulhöfen, öffentlichen Trinkbrunnen und Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser und lange Dürreperioden. Viele diese Maßnahmen hatte der Stadtrat bereits im Jahr 2022 im Klimaschutzkonzept der Stadt Eisenach verankert. Das Konzept sowie der Umsetzungstand sind unter folgendem Link abrufbar: https://www.eisenach.de/leben/klimaschutz-nachhaltigkeit/klimaschutzkonzept/.
Baumpflanzungen für den Klimaschutz
Ein Beispiel dafür, wie die Stadt Eisenach kontinuierlich in den Klimaschutz investiert, sind zudem jährliche Baumpflanzungen. Seit November pflanzt das Fachgebiet Grünflächen insgesamt 117 Bäume im Stadtgebiet und den Ortsteilen. Unter anderem sind auf dem Eisenacher Hauptfriedhof 13 neue Bestattungsbäume gepflanzt worden. Wenn diese eine gewisse Größe erreicht haben, werden darunter Grabstätten angelegt.
Auch an weiteren Standorten wird es grüner: Am Köpping, Am Schleierborn, am Elisabeth-Gymnasium, in der Goethestraße, am Jakobsplan, am Spielplatz im Johannistal, am Nordplatz, an der Kleinen Rennbahn, am Spielplatz im Landstreiter Weg in Hötzelsroda, an der Oberlandstraße in Stedtfeld sowie auf dem Spielplatz in Stockhausen. Zum Teil werden diese Baumpflanzungen aus Fördermitteln zum Klimaschutz finanziert.