Umweltfreundliche Alternativen zum Streusalz
NABU Thüringen warnt: Streusalz schädigt Pflanzen, Tiere und Gewässer
Jena – Mit dem nahenden Wintereinbruch wappnen sich auch in diesem Jahr die Grundstücksbesitzer und Kommunen wieder gegen Schnee und Glatteis. Vor allem Streusalz erfreut sich leider immer noch großer Beliebtheit. Der NABU Thüringen warnt vor den Gefahren für Pflanzen, Tiere und Umwelt, die der Einsatz von Streusalz mit sich bringt und zeigt Alternativen auf. Die Naturschützer raten bei Rutschgefahr vor der Haustür mit Sand, Kies, Splitt oder abstumpfenden Streumitteln wie Granulaten zu streuen. Besonders empfehlenswert sind die vom Umweltbundesamt geprüften und mit dem „Blauen Engel – weil salzfrei“ ausgezeichneten Produkte. Wer das salzfreie Streugut später zusammenkehrt und wiederverwendet, kann sogar Geld sparen. Lediglich bei Eisregen sieht der NABU auf Treppen und Rampen kaum eine Alternative zum Salz. Dann sollte es aber möglichst sparsam eingesetzt werden. Eine Mischung aus einer Handvoll Sand und einem Esslöffel Salz zeigt in solchen besonderen Situationen einen guten Effekt. Bei Temperaturen unter minus 10 Grad hilft Streusalz ohnehin nicht mehr.
Einmal in die Umwelt gelangt, sickert Streusalz mit dem Schmelzwasser in den Boden und schädigt Bäume, Sträucher und andere Pflanzen entlang von Straßen und Wegrändern. Der Nährstoffhaushalt der Pflanzen wird gestört und sie werden anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. „Erkennbare Schäden bemerkt man teilweise erst im nächsten Sommer. Blätter können sich braun verfärben, Bäume und Sträucher wirken geschwächt und können sogar absterben“, sagt Marcus Orlamünder der Naturschutzreferent des NABU Thüringen. „Das salzige Schmelzwasser kann aber auch in unsere Bäche und Flüsse gelangen und dort Süßwasserfische und Kleintiere schädigen.“
Doch auch auf der Straße und dem Gehweg selbst stellt das Salz eine Gefahr dar. Dabei leiden hauptsächlich Wild- und Haustiere unter der tückischen Substanz, denn sie reizt die Pfoten und kann auch zu Entzündungen führen. Auch hier wäre es unter diesen Voraussetzungen und zum Schutz der Tiere geboten, möglichst salzfreie Produkte zu verwenden.