Umweltminister Kummer heute im Wildkatzendorf Hütscheroda und bei der Natura 2000-Station Unstrut-Hainich/Eichsfeld – Förderbescheid für Projekttag für Kinder und Jugendliche

In der Wildtierland Hainich gGmbH überreicht Umweltminister Tilo Kummer heute einen Förderbescheid für das Projekt „Urwaldforscherinnen und Urwaldforscher im und am Hainich“ – ein Angebot für Kinder und Jugendliche, um Wald samt Wildkatze intensiv zu erleben. An einem Projekttag sind dafür der Besuch der Wildkatzenscheune, eine Schaufütterung im Gehege und Informationen entlang des Wildkatzenschleichpfads vorgesehen. Jährlich nehmen bereits rund 1.500 Kinder und Jugendliche an den Bildungsangeboten vor Ort teil. Mit Hilfe der Förderung von rund 60 000 Euro für drei Jahre (Bildung für nachhaltige Entwicklung/BNE) werden die Durchführung unterstützt und den Schul- und Kitagruppen ein Teil der Reisekosten nach Hütscheroda erstattet.

Dazu erklärt Umweltminister Tilo Kummer: „Der Hainich mit dem Wildkatzendorf ist ein Naturschatz vor der Haustür – umso wichtiger, dass möglichst viele Kinder und Jugendliche vor Ort unterwegs sein können, auf den Spuren der Wildkatzen aber auch aller anderer zum Teil gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.“ „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung des Umweltministeriums für unsere Bildungsarbeit“, erläutert Dr. Katrin Vogel, Geschäftsführerin der Wildtierland Hainich gGmbH, „wer hier einmal andockt, erfährt auch noch mehr über zahlreiche weitere Natur- und Artenschutzprojekte.“

Das Wildkatzendorf Hütscheroda, welches von dem Unternehmen Wildtierland Hainich gGmbH betrieben wird, ist ein touristischer Leuchtturm am Rande des Nationalparks Hainich. Das Wildkatzendorf setzt erfolgreich Bildung für nachhaltige Entwicklung um und wurde dafür im Jahr 2018 mit dem Thüringer Qualitätssiegel BNE (TQS BNE) zertifiziert. Jährlich besuchen bis zu 28.000 Gäste die Ausstellung in der „Wildkatzenscheune“ und die moderierten Schaufütterungen der Wildkatzen und Luchse. Zu den Aktivitäten der Wildtierland Hainich gGmbH und der dazugehörenden Natura 2000-Station Unstrut-Hainich/Eichsfeld gehört auch ein Projekt zum „Management für Lichtwaldarten“. „Das vom Bundesamt für Naturschutz und dem Thüringer Umweltministerium geförderte Projekt knüpft dabei an historische Waldnutzungsformen an und entwickelt innovative Konzepte zur langfristigen Sicherung solch artenreicher Wälder. Viele gefährdete Waldarten wie der Hirschkäfer oder die Orchidee Frauenschuh sind auf strukturreiche, lichtdurchflutete Laubwaldstrukturen angewiesen, wie sie aufgrund fehlender historischer Bewirtschaftung kaum noch vorkommen“, erläutert Dr. Juliane Vogt, Leiterin der Natura 2000-Station Unstrut-Hainich/Eichsfeld. Zum Portfolio der Station gehören viele weitere Naturschutzprojekte beispielsweise zur Wiederherstellung von Wacholderheiden, Trockenrasen und Feuchtlebensräumen und auch die Projekte zum Schutz der gefährdeten Gelbbauchunke mit Zuchtanlage und Schauterrarium im Wildkatzendorf Hütscheroda.  Die Inhalte und Ergebnisse dieser Projekte finden Eingang in die Veranstaltungs- und Bildungsangebote im Wildkatzendorf. Dabei reicht das Programm von Amphibienwanderung, Vogelwanderung, Schmetterlingstag und Fledermausnacht bis zum Streuobstfest und Familienfest zum Tag der Katze.

Anzeige