Wassermangel im Prinzenteich

Die derzeitige extreme Trockenheit und die auch in den letzten Jahren unter dem Durchschnitt liegenden Niederschläge wirken sich drastisch in unseren Bächen, Flüssen und Teichen aus. Quellen versiegen, Bachläufe trocknen immer öfter aus, Teiche erhalten kaum noch Zuläufe. Hinzu kommt eine hohe Verdunstung bei den heißen Temperaturen. Die Pegel von Nesse und Hörsel sind deutlich gesunken. In der Hörsel am Petersberg fließen zurzeit deutlich weniger als ein Zehntel der sonst üblichen Wassermengen.

Insbesondere um den Eisenacher Prinzenteich gibt es in diesen Tagen viel Aufregung. Die seit Wochen ausbleibenden Niederschläge haben die Wassermenge des Teiches beträchtlich schwinden lassen. Mitte des Monats hatten Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung eine Tauchpumpe im Gewässer installiert, welche für eine regelmäßige Umwälzung des noch vorhandenen Teichwassers sorgt, um Fische und Teichmuscheln mit notwendigem Sauerstoff zu versorgen. Die eingesetzte Pumpe stößt allerdings bei einem weiter sinkenden Wasserspiegel an ihre Grenzen.

Abstimmung mit Anglervereinen

Derzeit arbeitet die Stadt daher an alternativen Lösungsstrategien und stimmt sich aktuell intensiv mit hiesigen Anglervereinen ab, um Möglichkeiten zu finden, die noch im Teich verbliebenen Fische und Muscheln in andere Teiche umzusetzen. Eine Umsetzung ist allerdings mit einem hohen Personal- und Materialaufwand verbunden. Die Ausstattung für eine solche Aktion würden die Anglervereine zur Verfügung stellen. Hierfür müsste ein Schleppnetz zum Einsatz kommen. Die so abgefischten Tiere könnten dann in geeigneten Transportgefäßen und Transportanhängern zu anderen Teichen gebracht werden.

Aber auch der Einsatz eines Schleppnetzes birgt Risiken für den Fischbestand und ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. Nach einem Kontrollgang durch Verantwortliche der Anglervereine wurde festgestellt, dass zurzeit noch zu viel Wasser im Prinzenteich ist, um mit dem Schleppnetz abzufischen. Der Wasserdruck auf das Netz wäre zu hoch, um es ziehen zu können. Der Wasserstand sollte höchstens 50 Zentimeter betragen. Beim gegenwärtigen Wasserstand müsste also noch Wasser abgelassen werden, um abfischen zu können. Da aber derzeit kein Wasser nachfließt, ist ein Ablassen keine Alternative. Zudem würden die im Prinzenteich befindlichen Jungfische größtenteils durch die Maschen des Netzes rutschen und im Teich bleiben. Bei einem abgesenkten Wasserstand wären die Überlebenschancen der im Teich zurückgelassenen Fische noch geringer als zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Deswegen kann eine Netzabfischung nur die letzte Möglichkeit sein.

Der Eisenacher Prinzenteich wird über den Marienbach gespeist, der aufgrund der geringen Niederschläge derzeit kein Frischwasser nachliefert. Auch der Feuerwehr ist es nicht möglich, solch große Mengen Wasser aufzufüllen. Aufgrund der Trockenheit ist es zudem keine Option, Trinkwasser aus einer nahegelegenen Anlage des Trink- und Abwasserverbandes für die Auffüllung des Teiches zu verwenden.

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