150 Jahre Hauptfriedhof Eisenach

Sonderführung zu den jüdischen Begräbnisstätten auf dem Friedhof

Seit 150 Jahren erinnern jüdische Grabsteine in Eisenach an vergangenes, jüdisches Leben in der Stadt. Am Sonntag, 11. November, wird im Rahmen der Festveranstaltung zum Jubiläum „150 Jahre Hauptfriedhof Eisenach“ eine Führung über die beiden jüdischen Grabfelder auf dem Friedhof angeboten. Beginn der Führung ist 14.15 Uhr am Eingang zur Trauerhalle.

Bei der Führung geben Annelie Hubrich und Kirstin Heinecke einen kurzen Überblick über jüdisches Leben in Eisenach und informieren über Gemeinsamkeiten und Besonderheiten jüdischer und christlicher Friedhöfe. Beispielhaft erläutern sie Stilelemente auf den Grabsteinen, den Aufbau einer hebräischen Grabinschrift sowie den jüdischen Kalender. Beide Frauen engagieren sich seit längerem in einer Projektgruppe, die sich mit der Eisenacher jüdischen Geschichte beschäftigt. Zudem begleiten Dr. Siegbert Braun und Thekla Bernecker als Kenner jüdischer Riten, Gebräuche und Symbolik die Führung.

Der Eisenacher jüdische Friedhof ist ein steinernes Gedenkbuch gegen das Vergessen. Gedenkinschriften auf den Grabsteinen sprechen vom Schmerz über den Verlust der im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Familienangehörigen. Unübersehbar sind die Folgen der nationalsozialistischen Ermordung der Juden: es gibt Fehlstellen in den Gräberreihen, unbenutzte Grabstellen und auf manchen Steinen nachträgliche Gedenkinschriften.

Am Ende des Rundganges erhalten die Teilnehmer eine kurze, schriftliche Zusammenfassung der Führung und können damit ihre Kenntnisse über die jüdische Begräbniskultur vertiefen. Die Führung endet gegen 16 Uhr; die Teilnahme ist kostenfrei. Männliche Besucher werden gebeten, während der Führung möglichst eine Kopfbedeckung zu tragen.

Anzeige
Anzeige