Deutscher Gewerkschaftsbund ruft in Eisenach zur 1. Mai-Demonstration und Kundgebung auf

Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes startet 10 Uhr am Bahnhofsvorplatz, Kundgebung ab 11 Uhr auf dem Markt – Reden von Uwe Laubach und Bodo Ramelow angekündigt

„Solidarität, Vielfalt und Gerechtigkeit“ lautet das diesjährige Motto des 1. Mais – der Tag, an dem Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter weltweit seit 1890 für Arbeitnehmerrechte auf die Straße gehen. In Eisenach startet der politische 1. Mai um 10 Uhr am Bahnhofsvorplatz, von dort führt der Demonstrationszug zum Markt, wo 11 Uhr die zentrale 1.Mai-Kundgebung beginnt. Dort werden Uwe Laubach, 1. Bevollmächtigter der IG Metall und der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow sprechen.

Die Eisenacher Gewerkschaften sind im Jahr 2018 doppelt herausgefordert. Der Vorsitzende des DGB-Kreisverbands Eisenach/Wartburgkreis, Michael Lemm, betont:

Die DGB-Gewerkschafter lassen den 1.Mai nicht vereinnahmen. Der Kampf für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist untrennbar mit internationaler Solidarität verbunden. Rechtspopulisten stehen dagegen für Spaltung und die Schwächung von Arbeitnehmerrechten. Unsere besondere Solidarität gilt im Jahr 2018 den Kolleginnen und Kollegen von Opel Eisenach, die durch ein absolut verantwortungsloses Management, das sich nicht an geschlossene Verträge halten will, erpresst werden sowie den ebenfalls betroffenen Kolleginnen und Kollegen der Zulieferbetriebe.

Bundesweit wollen die DGB-Gewerkschaften am 1. Mai 2018 Druck auf die Bundesregierung ausüben, die Weichen auf Solidarität statt gesellschaftliche Spaltung und Ausgrenzung sowie klare Kante gegen Rassismus und extreme Rechte zu stellen. Tarifbindung und Mitbestimmung müssen ausgeweitet werden, gerade in Thüringen, wo gerade 13 Prozent der Betriebe tarifgebunden sind. Die Mehrheit im Bundestag muss sich endlich zu einem gerechteren Steuersystem bekennen, um eine solide Infrastruktur und bezahlbare Wohnungen genauso zu finanzieren, wie einen öffentlichen Dienst, der seine Aufgaben gut erfüllen kann. Alle Kinder haben das Recht auf gute Bildung und Rentnerinnen und Rentner sollen in Würde und ohne Angst vor Armut altern können.

Die Forderungen der DGB-Gewerkschaften im Jahr 2018:
Die Regierungskoalition muss ihre Vorhaben bei der Pflege, bei der Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen, bei der sachgrundlosen Befristung, bei dem Rückkehrrecht auf Vollzeit, bei den Investitionen in Bildung, Wohnungen und Infrastruktur schnell und vollständig umsetzen. Das kann aber nur der erste Schritt sein.

  • Niedriglöhne, Mini- und Midijobs sind keine Perspektive für die Zukunft: Schluss damit! Sie gehören abgeschafft, nicht ausgeweitet! Die Schonzeit für die Arbeitgeber ist vorüber!
  • Überstunden und Überlastung im öffentlichen Dienst gehören abgeschafft! Wir fordern mehr Personal!
  • Finger weg vom Arbeitszeitgesetz – mehr Mitbestimmung der Beschäftigten bei ihrer Arbeitszeitplanung!
  • Investiert endlich in bessere Bildung und Infrastruktur. Sofort!
  • Eine Lohnlücke von 21 Prozent bei der Bezahlung von Frauen ist ungerecht. Beendet das!
  • Arbeitgeber, die aus der Tarifbindung flüchten, verweigern gerechte Löhne. Verbietet es ihnen!
  • Reiche müssen mehr tragen als Arme – wir fordern ein gerechtes Steuersystem. Jetzt!
  • Europa ist ein fantastisches und einzigartiges Projekt, es darf nicht scheitern. Stärkt ein soziales und solidarisches Europa!
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