Menschen – Menschen – Menschen … und Luther

15. Pummpälzfest mit Reformationsmarkt und Wandern auf Luthers Spuren

Was bringt wohl die nicht zählbaren Menschen dazu, am Reformationstag in den Luther Stammort Möhra zu kommen und dort das Pummpälzfest zu erleben? Es könnten tausend Gründe zu hören sein, aber eine Meinung eint alle – Dr. Martin Luther als großer Sohn dieses Ortes. Die Menschen kommen aus allen Himmelsrichtungen, auf Schusters Rappen, auf Fahrrädern, mit der Bahn, mit Bussen und Autos, mit der ganzen Familie, mit Freunden, mit Wandervereinen, als Händler und fahrendes Volk, als Leiermann und Straßenmusikanten, als Märchen erzählende Orientalin, mit Alpakas und Greifvögeln und hoch zu Ross. In unendlicher Geduld und gut gelaunt lassen sich die Menschen durch die Gassen und über die festlich hergerichteten Plätze dieses schmucken mit Fachwerkhäusern gesäumten Ortes schieben, wohlwissend, dass man sowieso nicht schneller vorankommt. Die Besucher entschleunigen sich de facto selbst und nehmen es gelassen. Geht doch! Könnte man in unserer beschleunigten Zeit sagen. Alle sind ein bisschen Luther, um abseits der ausgetretenen Wege neue Pfade zu beschreiten. Und sei es nur für diese wenigen Stunden, wie ein glücklicher Besucher meinte. Dieser freute sich wie jedes Jahr darüber hierherzukommen und seinen alten Freund wieder zu treffen – hier an diesem Ort und wohlgemerkt ohne Facebook.

Natürlich überlassen die Macher dieses Tages nichts dem Zufall und hinter den Kulissen versteckt sich nicht nur die Vorbereitungszeit von einem Jahr, sondern auch die Koordination der unterschiedlichsten Partner mit einer präzisen Organisation. Der Pummpälzverein als Veranstalter ist seit dem ersten Pummpälzfest am Reformationstag mit seinen Aufgaben gewachsen und stellt sich seither mit seinen Partnern, ehrenamtlichen Helfern und Vereinen den Anforderungen des großen Jubiläums 500 Jahre Reformation. Wie ein roter Faden zieht sich das Motto, ausgetretene Wege zu verlassen und Neues, auch Unbequemes in Angriff zu nehmen, durch alle Aktivitäten des Festes. Wandernd auf Luthers Spuren sein Ziel suchen und das Auto als schnellen Zubringer einfach stehen lassen, mittlerweile finden Tausende an diesem Tag Gefallen daran, mit zunehmender Tendenz. Nach einer anstrengenden Wanderung sich in der Lutherkirche niederlassen und die Stille genießen oder sich eine Gänsehaut holen beim Zuhören bei einem der beeindruckenden Konzerte mit Nico Wieditz an der Orgel bzw. mit dem Gospelchor „Heavenly Voices“ aus Dermbach. Einen Open-Air-Gottesdienst eng zusammengerückt mit vielen Gleichgesinnten zu Füßen des Lutherdenkmals auf dem Lutherplatz im Luther-Stammort zu erleben oder den Ausführungen bhuddistischer Mönche im angesiedelten Dharmazentrum über Yoga, Meditation oder Ayurveda zu folgen, wann macht man das sonst und vor allem in einer Zeit, wo religiöse Fanatiker glauben, die Welt einnehmen zu wollen.

Dies alles macht auch das Geheimnis des Reformationstages in Möhra aus: hier entstammt Luther, hier wird Luthers Wort gesprochen, hier wird Luthers Geist lebendig. Besucher und Gäste wollen ein Stückchen davon erleben und das Erlebte in ihren Herzen mit nach Hause nehmen. Wer sich die nächste Möglichkeit der Begegnung mit Luther nicht entgehen lassen möchte, muss sich schon jetzt den Montag, den 31. Oktober 2016 im Luther-Stammort Möhra rot markieren.

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