Gedenktafel für jüdische Familie enthüllt

In Erinnerung an die jüdische Familie Ben-Chorin wird eine Gedenktafel im Foyer ihres früheren Hauses in Eisenach angebracht.

Wann: Do, 9. Juli 2015, 14:00 Uhr
Wo: Diako Außenwohngruppe Eisenach, Schmelzerstraße 14

Seit vielen Jahren leben in dem Haus Menschen mit Behinderungen im Rahmen einer Außenwohngruppe in Trägerschaft des Diako Diakonie-Verbundes Eisenach.

Im gleichen Haus hat aber auch die jüdische Familie Fackenheim gewohnt und gelebt. Drei Stolpersteine vor dem Gebäude erinnern daran, dass dieses Leben in den Zeiten des Nationalsozialismus brutal zerstört wurde.

Wir fühlen uns diesen Menschen im Angedenken verpflichtet, sagt Dr. Günter Wild, Prokurist im Fachbereich Wohnen, der Eingliederungshilfe des Diako Diakonie-Verbundes Eisenach. Deshalb haben wir mit Hilfe von Avital Ben-Chorin Bilder und Biographien zusammengetragen und eine Gedenktafel entworfen.

Avital Ben-Chorin ist Ehrenbürgerin der Stadt Eisenach und überlebendes Mitglied der Familie Fackenheim. Bei der feierlichen Einweihung der Gedenktafel wird die Oberbürgermeisterin von Eisenach Katja Wolf dabei sein.

„Seit 2012 stehen wir im Kontakt mit Avital Ben-Chorin aus Jerusalem. Sie bewohnte mit ihrer Familie bis 1936 die Schmelzerstraße 14. Frau Ben-Chorin konnte dem Nazi-Regime entfliehen. Ihre Eltern und Großeltern wurden deportiert und im Konzentrationslager ermordet. 2012 besuchte Frau Ben-Chorin die Schmelzerstraße 14. Sie war sehr bewegt, ihr ehemaliges Elternhaus wieder zu sehen und freute sich über die jetzige Nutzung als Wohneinrichtung für Menschen mit einer Behinderung. Zur Erinnerung an das Schicksal ihrer Familie wurde mit Frau Ben-Chorin 2012 im Garten dieses Hauses ein Mandelbäumchen gepflanzt.“ Dr. Günter Wild