OB unterstützt Erklärung des Jenaer Stadtrates
Die Oberbürgermeisterin von Eisenach, Katja Wolf, unterstützt die Erklärung des Jenaer Stadtrates, in der die Bevölkerung zu einer Kundgebung gegen Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz und Ausgrenzung von Menschen aufgerufen wird. Gerade mit Blick auf die Erkenntnisse des mörderischen NSU, der in Eisenach gestoppt werden konnte, hält die Oberbürgermeisterin ihre Unterstützung für das bürgerschaftliche Engagement gegen jegliche neonazistische Umtriebe in Thüringen für zwingend geboten.
Der Kampf gegen diese menschenverachtende Ideologie setzt die Solidarität aller voraus, die sich für ein friedliches Zusammenleben einsetzen. In Eisenach konnten wir zu solchen früheren Anlässen auch viele Freunde aus Jena begrüßen. Diese Gastfreundschaft sollten wir jetzt nach Jena zurück geben. Ich würde mich freuen, wenn auch Menschen aus Eisenach dem Aufruf des Stadtrates Jena folgen würden,
erklärt abschließend Frau Katja Wolf.
Erklärung des Jenaer Stadtrates: Nicht zu Hause sitzen bleiben – Jena steht zusammen gegen Neonazis!
Die als fremdenfeindlich geltende Europäische Aktion Thüringen hat für Samstag, 27. Juni, eine Kundgebung und einen Aufmarsch in Jena angemeldet unter dem Namen Kirsten-Heisig-Gedenkkundgebung. Kirsten Heisig war die 2010 verstorbene Berliner Jugendrichterin, die sich für harte und schnelle Urteile bei jugendlichen Straftätern eingesetzt hatte. Die Neonazis wollen ihren Tod für sich und ihre Zwecke instrumentalisieren.
Anmelder ist der mehrfach vorbestrafte Ringo Köhler-Franz aus Piesau. Als Redner hat sich Axel Schlimper angesagt, der Thüringer Gebietsleiter der Dachorganisation europäischer Holocaust-Leugner „Europäische Aktion“.
Der Stadtrat ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, den öffentlichen Raum nicht den Nazis zu überlassen und sich mit Mitteln des zivilen Ungehorsams den Neonazis in den Weg stellen. Bereits bei früheren Neonaziaufmärschen in Jena hatte sich ein breites Bündnis gegen die menschenverachtende Propaganda gestellt. Die Jenaer haben Erfahrung im Protest gegen Neonazi-Aufmärsche. Wir sollten gemeinsam daran anknüpfen und den Neonazis keinen Platz auf den Jenaer Straßen und Plätzen lassen. Der Neonazi-Umzug soll Stimmung machen gegen Ausländer, gegen Flüchtlinge. Gegen die menschenverachtende Ideologie setzen die Jenaer die Werte einer solidarischen, freien und demokratischen Gesellschaft gleichwertiger Menschen. Wir protestieren gegen Neonazis und stellen uns solidarisch an die Seite von Flüchtlingen und anderen Betroffenen.
Der Stadtrat ruft die Jenaer auf, ein deutliches Zeichen für ein demokratisches und weltoffenes Jena zu setzen. Überall in der Stadt sollen vielfältige und friedliche Aktionen stattfinden. Jena ist kein Ort für Neonazis! Jena gehört auch am 27. Juni den engagierten Demokratinnen und Demokraten.