Was bedeutet die Zeitenwende für Deutschland?

Townhall-Diskussion

Kriege und Konfliktherde erschüttern die Welt und verlangen von Deutschland eine neue Sicherheitspolitik sowie die Bereitschaft zu mehr Verantwortung. Über die epochalen Umbrüche spricht Botschafter Christoph Heusgen, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, in der Reihe Zeitenwende on tour mit Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen. Bei der Veranstaltung in Kooperation mit dem Landestheater Eisenach am Mittwoch, 13. März 2024, 18 bis 20 Uhr, sind Bürgerinnen und Bürger eingeladen, mitzudiskutieren.

Auf dem Podium sind weitere Gäste aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft vertreten. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung: https://securityconference.org/zot.

Sprecherinnen und Sprecher:

  • Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, Erfurt
  • Christoph Heusgen, Botschafter, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz
  • Jan Hollitzer, Chefredakteur, Thüringer Allgemeine, Erfurt
  • Claudia Major, Forschungsgruppenleiterin für Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin
  • Jens Neundorff von Enzberg, Intendant Staatstheater Meiningen und Landestheater Eisenach

Moderation: Florian Meesmann, Redaktionsleiter MDR Aktuell TV
Ort: Die Diskussion im Townhall-Format findet am 13. März (18 – 20 Uhr) auf der Bühne des Landestheaters Eisenach, Theaterplatz 4-7, 99817 Eisenach, statt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung: https://securityconference.org/zot

Konflikte, Krisen, Kriege: Die Welt erfährt eine Destabilisierung, die sich auch auf Deutschland auswirkt

Es gibt einen großen Bedarf, mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zu sprechen, sagt Christoph Heusgen. Die Zeitenwende, von der der Bundeskanzler gesprochen hat, ist immer noch nicht in den Köpfen der Menschen angekommen.

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Wie müssen wir Außen- und Sicherheitspolitik gestalten, um Demokratie, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Wohlstand zu erhalten? Was bedeutet das für die Menschen in Thüringen? Was kann Deutschland dazu beitragen, Krisen und Konflikte auf der Welt zu lösen? Die drastischen Veränderungen im Selbstverständnis der deutschen Rolle im Verbund der Bündnispartner müssen von der Gesellschaft mitgetragen werden. Gleichzeitig versuchen Akteure aus dem In- und Ausland, mit gezielter Desinformation zu polarisieren und die Gesellschaft zu spalten. Kunst und Kultur haben im Hinblick auf die Stärkung einer demokratischen, weltoffenen und verantwortungsvollen Gesellschaft eine besondere Bedeutung. Deshalb kooperiert Zeitenwende on tour auch mit Kultureinrichtungen wie dem Landestheater Eisenach. Auch die Münchner Sicherheitskonferenz selbst beginnt regelmäßig mit einer kulturellen Darbietung, in diesem Jahr mit einem Quartett Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchestra.

Die Menschen haben viele Fragen und suchen nach Orientierung. Sie erwarten von der Politik Führung, sagt der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz.

In den bisherigen Veranstaltungen von Zeitenwende on tour zeigte sich, dass die Anliegen, Ängste und Sorgen über die notwendige Veränderung von Verteidigungs- und Außenpolitik hinausgehen. Thematisiert wurden nicht nur Waffenlieferungen, das Erreichen des Zwei-Prozent-Ziels oder die Angst vor russischen Atombomben. Die Fragen betrafen ebenso wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte, zum Beispiel die gestiegenen Energiekosten und die Sorge um den Arbeitsplatz.

Auch die Polarisierung der Gesellschaft beschäftigt die Menschen in Deutschland, sagt Christoph Heusgen.

Das zeigte sich im Westen wie auch im Osten. Die Diskussionen verliefen oft kontrovers, aber immer respektvoll.

Auch wenn klar ist, dass jemand seine Meinung nicht ändern wird, ist es richtig, miteinander zu sprechen. Das ist eine wichtige Erkenntnis aus Zeitenwende on tour, betont Christoph Heusgen und fügt an: Die Menschen wollen nicht belehrt, sondern ernst genommen werden.

Dies geschehe viel zu wenig. Die Resonanz und die Erfahrungen aus Zeitenwende on tour seien ein Auftrag, die Kampagne, die seit Juli 2022 läuft, fortzusetzen, erklärt der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz.

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