Zwischen Waldsafari und Promiwandern

Bildquelle: Werbeagentur Frank Bode | www.werbe-bo.de

Aktivtourismus in den Thüringer Städten

Wer sagt, dass Städte nur Kultur können? Aktiver Urlaubsgenuss und Cityglamour passen wunderbar zusammen. Wie das geht, zeigen die Thüringer Städte – mit prämierten Qualitätswanderwegen, mit dem beliebten Städtekette-Radweg, mit herrlichen Stadtwäldern und weitläufigen Tierparks, mit Flussabenteuern bis hin zum Golfvergnügen. Das Außergewöhnliche daran ist, dass man trotz der Nähe zu historisch bedeutsamen Kulturzentren die totale Stille genießen kann. Die Thüringer Städte sind allesamt eingebettet in facettenreiche Landschaften: Mal gleichen sie mit ihren gewundenen Flussläufen samt Burgen und Schlösser weltberühmten Regionen in Frankreich, Stauseen mit bewaldeten Höhenzügen erinnern an norwegische Fjorde, während die Tiefen des Thüringer Waldes nicht nur zum Indian Summer ein Kanada-Feeling aufkommen lassen. Nach so viel Bewegung an der frischen Luft freut man sich am Abend auf einen gemütlichen Altstadtbummel und das lang ersehnte Erfrischungsgetränk – ganz im Sinne von Christian Friedrich Hebbels Gedanken: „Eine Reise ist ein Trunk aus der Quelle des Lebens“.

Pfade über Urzeit-Meeresböden und durch Stadtwälder

Denkt man an Erfurt, steigen unweigerlich gedankliche Bilder vom Dom, der Krämerbrücke und den prunkvollen Patrizierhäusern auf. Doch nur unweit entfernt, am südlichen Rande der Stadt, beginnt der Steigerwald – ein rund tausend Hektar großes Landschaftsschutzgebiet mit Mischwald, Teichen und Sümpfen sowie der Naturschutzlehrstätte „Fuchsfarm“. Das Waldgebiet aus Eichen, Hainbuchen und Rotbuchen – unter anderem einer 150 Jahre alten Rotbuche, genannt „Großvater“ – ist durchzogen von zahlreichen Wanderwegen, die sich alle am so genannten „Stern“ kreuzen. Charakteristisch für den Steigerwald sind imposante Karsterscheinungen wie Senken und Erdfälle sowie bedeutsame Laichgewässer für Erdkröten, Laubfrösche, Teich- und Bergmolche. Ein wahres Naturparadies also – und das unmittelbar vor den Toren der Landeshauptstadt.

Herrlich wandern lässt es sich auch in direkter Umgebung von Jena, hoch über den Ufern der Saale. Der Fluss hat sich hier tief in die Landoberfläche eingegraben und die heute so typische Muschelkalklandschaft mit einer bemerkenswerten Flora und Fauna erschaffen. Die „SaaleHorizontale“ umgibt die Stadt wie einen Gürtel, der sich auf über 90 Kilometer als Qualitätswanderweg entlang der Muschelkalkberge schlängelt. Immer wieder eröffnen sich anmutige Aussichten ins Tal, auf Dörfer, Schlösser und Burgen und auf die Universitätsstadt Jena. Wer genug vom Wandern hat, kann an vielen Stellen ins Tal hinabsteigen und sich in einem der gemütlichen Restaurants und Cafés entspannen. Die SaaleHorizontale umschließt die neue Naturerlebnisregion „natura jenensis“, in der sich Erholung in der Natur mit digitalen Welten verbindet. Zu den Erlebnispfaden gehört der SaurierPfad Trixi Trias, der WaldPfad Schlauer Ux, Pfad der Ottonen sowie der NapoleonPfad. Mit einem Mix aus analogen Informationen in Form von Schautafeln am Wegesrand sowie einer begleitenden App mit Audioguide und Augmented-Reality-Elementen wird für Abwechslung gesorgt – eine perfekte Begleitung für Geschichts- und Naturinteressierte sowie für Familien mit Kindern. Die App „natura jenensis“ ist kostenfrei aufs Smartphone downloadbar.

Wenn man von Stadtwäldern spricht: Suhl ist umgeben von einer unendlich scheinenden Waldlandschaft. Wer hier aktiv unterwegs sein möchte, informiert sich am besten im Besucherinformationszentrum des UNESCO-Biosphärenreservates Thüringer Wald im Ortsteil Schmiedefeld. Ein besonderes Erlebnis sind die geführten Touren mit Rangern, denn die gibt es längst nicht nur in afrikanischen Naturreservaten. Eine Waldsafari durch die Suhler Umgebung verspricht spannende Entdeckungen in der heimischen Natur. Eine Herausforderung für sportlich aktive Wanderer ist der Gipfelwanderweg rings um Suhl, der die sieben höchsten Erhebungen Thüringens miteinander verbindet.

Rendezvous zu Fuß – mit Goethe, Bach und Luther

„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen“ – davon war Goethe seinen Worten nach felsenfest überzeugt. Der berühmte Dichter, Denker und Naturforscher hinterließ zahlreiche Spuren in Thüringen, vor allem auch in Ilmenau. Die waldreiche Umgebung und klare Luft zog ihn förmlich in den Bann und inspirierte ihn zu neuen Werken. Warum es ihm nicht gleichtun und seinen Lieblingsplätzen folgen? Der „Goethewanderweg“, ein rund 20 Kilometer langer Qualitätsweg des Deutschen Wanderverbandes, verknüpft Ilmenau mit dem Luftkurort Stützerbach und ist ein ausgesprochener Genuss für Wander- und Outdoorfans. Man beschreitet urige Waldpfade, kommt vorbei an plätschernden Quellbächen, Felsschluchten und imposanten Aussichten. Nebenbei lässt sich die Rucksackverpflegung mit ein paar Stängeln Bärwurz (dem aromatischen „Dill der Bergwiesen“) aufpeppen.

Ein nächster Wanderweg auf den Spuren der Klassiker verbindet Ilmenau mit Arnstadt. Der Name des Weges ist Programm: „Von Bach zu Goethe“, ebenfalls ein Qualitätsweg, verbindet die Wirkungsstätten von Johann Sebastian Bach und Johann Wolfgang von Goethe. Entlang der 25 Kilometer langen Route gibt es allerhand zu entdecken: schroffe Muschelkalkfelsen, Orchideen und Silberdisteln, bedeutende Eibenvorkommen und schattigen Mischwald. Wer ab Arnstadt aufs Rad umsteigen möchte, kann eine Tour entlang der Bach-Rad-Erlebnisroute fortsetzen. Der Rundradweg verbindet auf 60 Kilometern die Bachorte Arnstadt, Ohrdruf, Wechmar und Dornheim miteinander – hier verbrachte Bach seine Kinder- und Jugendjahre.

Ein weiterer „Klassiker“ ist der Thüringer Lutherweg, er führt als Pilger- und Wanderweg zu mehr als 30 Orten, die mit dem Leben und Wirken des Reformators Martin Luther und seiner Mitstreiter verbunden sind. Der Wanderweg vernetzt das Kernland der Reformation mit den angrenzenden Bundesländern. Im Zentrum des Thüringer Lutherwegs liegt Erfurt mit dem Evangelischen Augustinerkloster. Von dort ausgehend kann man sich auf unterschiedlichen Routen begeben. Eine Nordroute führt von Erfurt bis nach Eisenach und streift dabei auch Mühlhausen. Im dortigen Museum St. Marien, der zweitgrößten Hallenkirche Thüringens, predigte der Theologe und Revolutionär Thomas Müntzer.

Bike and the City – Radeln mit Genuss

Er ist sozusagen der König unter Radwegen der Thüringer Städte, der Radfernweg „Thüringer Städtekette“. Gleich sieben der schönsten Städte verbindet er miteinander: Von der Wartburgstadt Eisenach im Westen über Gotha, Erfurt, Weimar, Jena und Gera bis in die Skatstadt Altenburg im Osten Thüringens. Die insgesamt 230 Kilometer strotzen nur so vor kulturellen Highlights und landschaftlich reizvollen Regionen. Die Städte sind an das Streckennetz der Deutschen Bahn angeschlossen und können somit auch als Teilabschnitte des Radweges bequem abgefahren werden. Als Teil der D4-Route ist der Radweg sogar an das deutschlandweite Fernradwanderwegenetz angebunden. In Jena kreuzt er einen weiteren Fernradweg: den Saaleradweg, der mit seinen romantischen Burgen, rebbedeckten Weinbergen und idyllischen Ortschaften als einer der abwechslungsreichsten Flussradwege Deutschlands gilt.

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Mit dem Motto „Gotha (r)adelt“ macht die Residenzstadt auf ein besonderes Sommerangebot aufmerksam: Wer als Gast nach Gotha kommt, kann die Stadt und Umgebung nicht nur zu Fuß, sondern auch per Bike erkunden. Bis Oktober stehen in der Gothaer Tourist-Information Leihfahrräder – Citybikes und E-Bikes – gegen eine Tagesgebühr zur Verfügung.

Für anspruchsvolle Mountainbike-Touren empfiehlt sich die Region um Saalfeld: Ob hinauf zur Saalfelder Höhe, entlang des Schwarzatals, oder zum Hohenwarte-Stausee –die Broschüre „FEEN-Bike-Paradies Saalfeld“ enthält wertvolle Tipps mit zahlreichen Routen-Vorschlägen, von leichten bis hin zu anspruchsvollen Strecken. Die Touren sind zwischen 25 und 53 Kilometer lang und mit bis zu 1.200 Höhenmetern mittelschwer bis schwer. Praktisch für unterwegs: Alle Routen-Tipps können durch einen abgebildeten QR-Code aufs Smartphone geladen werden.

Vom Rennsteig zur Werra: Die inmitten des Thüringer Waldes gelegene Stadt Suhl ist an den Haseltal-Radwanderweg angebunden. Beginnend an der Werra führt der Haseltal-Radwanderweg über 25 Kilometer ohne nennenswerte Steigungen auf gut ausgebauten und überwiegend asphaltierten Wegen durch malerische Dörfer in Flussnähe bis ins Zentrum der Stadt Suhl mit großen Traditionen im Waffen- und Fahrzeugbau. Sehenswert sind die vielen Fachwerkhäuser im hennebergisch-fränkischen Stil. Dem Fachwerk und der wildromantischen Natur hat sich ein weiterer Radweg verschrieben: der Werratal-Radweg. Rund 200 Kilometer des Werratal-Radweges führen durch Thüringen. Von der Quelle am Rennsteig geht es in die Theaterstadt Meiningen. Eingebettet zwischen Rennsteig und Rhön bietet Ihnen die Natur rund um Meiningen außerdem perfekte Bedingungen zum Wandern oder zum gemütlichen Paddeln auf der Werra.

Wasserspaß beim Packraften. Waldabenteuer im Nationalpark.

Eisenach hat neben Kulturschätzen wie der Wartburg auch jede Menge Action zu bieten: Wir wär’s mit einer Packraft-Bootstour? Auf der Hörsel, einem rechten Nebenfluss der Werra, geht es mal bedächtig, mal rasanter zu. Der Faszination dieser ultraleichten Trekkingboote kann man sich so leicht nicht entziehen – mal hat man herausfordernde Passagen zu meistern, um sich dann wieder von Wind und Wasser entlang gemächlicher Abschnitte treiben zu lassen. Vom Wasser aufs Land: Ein Highlight für jeden Eisenach-Besucher ist eine Wanderung durch die sagenumwobene Drachenschlucht, eine wildromantische Klamm, die an manchen Stellen nur schulterbreit ist. Unter den Füßen, die auf Gitterstegen gehen, rauscht ein Bach. Durch eine weitere Schlucht, die Landgrafenschlucht, führt der Urwaldpfad Eisenach. Hier hat die Kraft des Wassers in Jahrmillionen den Felsen abgetragen und bizarre Formen entstehen lassen. Entlang des Pfades kann man kühle Feuchtbiotope und lebendige Buchenwälder entdecken. Der Anstieg zum Großen Drachenstein wird mit einem großartigen Ausblick auf den Thüringer Wald belohnt.

Phänomenale Naturbeobachtungen bietet auch ein Ausflug in den Nationalpark Hainich. Die Stadt Bad Langensalza stellt hierfür spezielle Eventrucksäcke mit einer Audio-Box gegen Leihgebühr zur Verfügung: Mit diesem Rucksack erlebt man ein Waldabenteuer der ganz besonderen Art und wird zum wahren Waldentdecker. Vom Schnitzen über das Fährtenlesen bis hin zum Waldkunstwerk gestalten ist alles dabei. Eine Tour dauert circa drei Stunden. Familien mit Kindern ist dieser Rucksack wärmstens empfohlen – man kann ihn direkt im Nationalparkzentrum am Baumkronenpfad ausleihen.

Promi-Wandern mit Olympiasieger

Wer sich auf Wandertour mit einem prominenten Sportler begeben möchte – nichts leichter als das, die Tourist-Information Schmalkalden macht’s möglich. Ab diesem Sommer kann man sich einen Platz bei einer Exklusivwanderung mit Sven Fischer sichern. Der ehemalige Biathlonstar und Olympiasieger sowie gebürtiger Schmalkalder lädt ein, seine Heimat zu entdecken. Man erkundet die Region, entdeckt die schönsten Aussichten, erfährt von Plätzen und Geschichten aus seiner Vergangenheit und hat die Möglichkeit, exklusive Fragen an den ehemaligen Weltmeister zu stellen. Ein Foto als Andenken ist für jeden Teilnehmer selbstverständlich. Außerdem kann man sich auf kleine kulinarische Überraschungen aus der Region freuen, liebevoll verpackt in der einzigartigen Schmalkalden Rucksacktragetasche.

Tierisches Vergnügen vorprogrammiert

Der Inselzoo Altenburg ist in Westeuropa der einzige Zoo, der sich auf einer Insel inmitten eines Teiches in einer Stadt befindet. Es besteht die Möglichkeit, ein Tret- oder Ruderboot auszuleihen und den Inselzoo zu umrunden. Im Zoo leben 87 Tierarten mit rund 460 Tieren. Unter anderen kann man exotische Fische, Schildkröten, Echsen, Affen, Erdmännchen, viele Vogelarten, Insekten aber auch Ziegen, Schafe und Esel sehen und im Streichelgehege auf Tuchfühlung gehen.

Der Tierpark Gera feiert 2022 sein 60-jähriges Jubiläum. Er befindet sich im malerischen Martinsgrund, einem der schönsten Teile des sich an den westlichen Elsterhängen erstreckenden Stadtwaldes. Durch das Tal führt der Martinsgrundbach und wenige Schritte von seinem Eingang sprudelt eine Quelle kristallklares Wasser. Der Besuch der Anlage ist also zugleich Waldspaziergang und Naturerlebnis, deswegen der Beiname Waldzoo. Er wurde 1962 als kleines Heimattiergehege gegründet und entwickelte sich im Laufe der Zeit zum größten Waldzoo Ostthüringens. Unweit des Tierparks befindet sich der Dahliengarten als ältester Dahlienschaugarten in Deutschland.

Wer in der Residenzstadt Gotha einmal in tierische Welten abtauchen möchte, der sollte einen Ausflug in den Gothaer Tierpark unternehmen. Unweit der Innenstadt und umgeben von Wäldern und Wanderwegen des Naturschutzgebiets am „Kleinen Seeberg“ warten über 130 Tierarten darauf, entdeckt zu werden. Auf rund sechs Hektar Fläche erfährt man viel Wissenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt und kann sich bei Schaufütterungen mit den Belangen des Naturschutzes vertraut machen.

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