800 Reisende saßen fest
Für rund 800 Reisende nach Frankfurt/Main und Kassel, die mit einem ICE und einem Interregio unterwegs waren, ging gestern zwischen 17.05 Uhr und 21.48 Uhr nichts mehr. Sie bevölkerten den Bahnhof Herleshausen, dort blieben ihre Züge stehen.
Ein Schaden an der Oberleitung im Bereich Wartha war die Ursache. Die Stromabnehmer der Lokomotiven wurden dabei beschädigt und ein Kreuzungsstab an der Fahrleitung war abgerissen.
Aus Weimar kam der ORT, ein Oberleitungsreparaturtriebwagen, die Strecke wurde geerdet und durch die Fachleute untersucht. Immerhin fahren in diesem Bereich die Züge rund 160 km schnell. Vor Ort waren neben dem Bundesgrenzschutz und Notfallmanager der Deutschen Bahn AG auch Mitarbeiter der Transportleitung. Immerhin galt es die Fragen hunderter von Fahrgästen zu beantworten und nach Weiterfahrtlösungen zu suchen.
Manch Reisender hatte so in Herleshausen über vier Stunden «Aufenthalt». Die Handys glühten, Taxis wurden geordert und auch ein Bustransfer nach Eisenach organisiert. Soldaten informierten ihre Kasernen über die lange Verspätung, Flüge wurden umgebucht.
Andere Fernzüge konnten weiträumig über Kassel oder Leinefelde umgeleitet werden. Im Nahverkehr kamen zwei Busse zwischen Wartha und Gerstungen zum Einsatz. Betroffen waren insgesamt 17 Fernzüge, vier bleiben davon stehen, und elf Nahverkehrszüge. Änderungen gab es auch im Güterverkehr. Nach einer behelfsmäßigen Reparatur der Stromabnehmer der in Herleshausen stehenden Lokomotive und des Triebkopfes konnten diese nach 21.48 Uhr ihre Fahrt fortsetzen.
Nach der Fehlersuche wurden vom Reparaturtrupp sofort im Bereich des einstigen Bahnhofes Wartha die Arbeiten an der Oberleitung aufgenommen. Auf rund 100 Metern waren die Männer mit ihrem ORT im Einsatz. Gegen 23 Uhr war dann die Bahntrasse wieder zweispurig befahrbar.