Abschlussbilanz für den Winterdienst 2010/11

Bis auf einzelne Fahrzeuge in den Höhenlagen konnte der Winterdienst in großen Teilen Thüringens bei dem sonnigen Frühlingswetter mittlerweile ausgesetzt werden. «Die Winterschäden an den Verkehrswegen sind vollständig erfasst. Jetzt beginnen die Vorbereitungen zur dauerhaften Beseitigung der Straßenschäden mit Heißmischgut. Das hat für uns in den kommenden Wochen oberste Priorität», sagte der Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, anlässlich der Veröffentlichung des sechsten Straßenzustandsberichtes zu Winterschäden und dem Einsatz des Winterdienstes in dieser Saison. Der Winterdienstbericht wird mit Einsetzen des Winters 2011/12 wieder aufgenommen.

«Wir werden jetzt nicht nur die Schlaglöcher stopfen, sondern auch mit unserem jährlichen Programm zur langfristigen Erhaltung der Landesstraßen beginnen. Die Aufträge für das Sanierungsprogramm 2011 über 35 Millionen Euro haben wir bereits Ende letzten Jahres vergeben. Die gestiegenen Kosten zur Beseitigung der Winterschäden werden daher nicht auf Kosten der notwendigen, langfristigen Erhaltung unserer Straßen finanziert werden können. Dies ist auch wichtig, da ansonsten unzureichend sanierte Straßen künftig noch höhere Winterschäden aufweisen würden», so Carius weiter.

Die Straßenbauämter aller Thüringer Regionen werden bereits im März und April zahlreiche Baustellen des Sanierungsprogramms 2011 eröffnen. Zu den ersten Projekten in diesem Jahr gehören beispielsweise in Südwestthüringen die Ortsdurchfahrt Kaltenwestheim. Mit der Erneuerung der Straße im Landkreis Schmalkalden-Meiningen wurde bereits in der vergangenen Woche (14. März) begonnen. Seit dieser Woche (21. März) wird in Nordthüringen ein 3,3 Kilometer langer Abschnitt der Landesstraße (L2081) zwischen Nohra und Münchenlohra im Kreis Nordhausen und in Mittelthüringen 2,8 Kilometer der L 2159 zwischen Großobringen und Sachsenhausen im Landkreis Apolda erneuert. In Ostthüringen startet der zweite Bauabschnitt der L 1082 zwischen Gera und Linda (Landkreis Greiz) am 04. April.

Zum provisorischen Flicken der Schlaglöcher auf Bundes- und Landesstraßen wurden in den letzten beiden Wochen nochmals knapp 300 Tonnen Kaltmischgut eingesetzt. Insgesamt wurden damit in diesem Winter bislang 1770 Tonnen Mischgut verarbeitet. Im Bereich des Straßenbauamtes Mittelthüringen wurde in Abhängigkeit von der Witterung in den vergangenen Wochen bereits auch Heißmischgut zur dauerhaften Beseitigung der Winterschäden eingesetzt. Dies wird in den kommenden Wochen bei steigenden Temperaturen auch im Bereich der anderen Straßenbauämter erfolgen.

Anzeige

Insgesamt haben die Straßenbauämter in einer Schadensbilanz Reparaturbedarf an den Landesstraßen ermittelt, der einer Streckenlänge von 52 Kilometer Straße entspricht, wenn man alle Schlaglöcher zu einer Fläche von 283000 m² verbindet. Die Beseitigung der Winterschäden wird mit Kosten von knapp 8,5 Millionen Euro um rund 2,5 Millionen Euro teurer als im Vorjahr werden. Die Reparatur der Schäden auf knapp 95000 m² Bundesstraßen wird mit gut 2,8 Millionen Euro doppelt soviel kosten wie im letzten Jahr.

Bislang wurden in dieser Wintersaison 110000 Tonnen Streusalz verbraucht. Der Winterdienst verfügt über ausreichende Streusalzvorräte von derzeit 33000 Tonnen. Das Land hat für den Winterdienst auf den Landesstraßen in diesem Winter 18,9 Millionen Euro aufgewendet.

Als freiwillige Leistung hat das Verkehrsministerium den Kommunen auch in diesem Winter Hilfe bei der Schneeabfuhr von Ortsdurchfahrten angeboten. Das Land erstattet den Kommunen, die den Schnee nicht selbst abtransportieren können, die Kosten der Schneeabfuhr durch private Firmen, wenn durch die Schneemassen der Verkehr gefährdet wird. Die Unterstützung, die eigentlich für besonders schneebelastete Gemeinden beispielsweise am Rennsteig eingeführt wurde, ist in diesem schneereichen Winter bereits in 121 Fällen zugesagt worden – doppelt so viele wie im Vorjahr. Bislang wurden den Kommunen 343000 Euro erstattet. Nach Vorlage aller Rechnungen wird das Land wegen der enormen Schneemengen in diesem Winter den Kommunen voraussichtlich rund 800000 Euro erstatten. In Vorjahr wurden insgesamt 168000 Euro an die Kommunen gezahlt.

«Diese freiwillige Leistung ist eine Nothilfe für kleinere Kommunen, die nicht die technische Ausrüstung besitzen, um eine extreme Wettersituation ohne fremde Hilfe zu beherrschen», sagte Carius. «Auch wenn der Winter das Land selbst finanziell stark belastet, wollen wir an dieser Unterstützung festhalten.»

Anzeige