ADAC-Studie: Verkehr stresst Männer mehr
Fahrfehler von Frauen meist durch mangelnde Praxis

Befragt und getestet wurden 60 Frauen und Männer im Alter von 25 bis 60 Jahren, die im praktischen Teil der Untersuchung in und um Heidelberg während des Berufsverkehrs eine 35 Kilometer lange Strecke zu bewältigen hatten. Ziel der Studie war es herauszufinden, durch welche Verkehrssituationen sich die Teilnehmer besonders belastet fühlen und welche Auswirkungen der Stress auf die Fahrweise hat.
Wie die ADAC-Studie zeigt, gibt es mehrere Typen von Autofahrern, die völlig unterschiedlich auf Situationen wie etwa Staus, Drängler oder rote Ampeln reagieren. Dem Idealbild des rücksichtsvollen Autofahrers entspricht am ehesten der «Verantwortungsbewusste». Seine Kennzeichen sind sicheres und besonnenes Fahren, Frauen haben hier die Nase mit 56 Prozent vorn.

Besonders problematisch, vor allem in puncto Verkehrssicherheit, sind zwei Stresstypen. Der «konfrontative» Fahrer sucht den Nervenkitzel, er ist aggressiv und schnell unterwegs, seine Hilfsmittel im Straßenverkehr sind Hupe, Lichthupe und Beleidigungen. Seine Fahrweise belastet nicht nur andere, sondern auch ihn selbst. Er begeht dabei gravierende Fehler und verliert leicht die Orientierung. 70 Prozent dieser Gruppe waren Männer. Viele Fahrfehler zeichnet auch die größte Gruppe aus, den «vermeintlichen Alleskönner». Er ist von seinen Fahrkünsten restlos überzeugt, er riskiert viel und macht dabei viele Fehler. 56 Prozent dieser Gruppe waren männlich.
Das Klischee der schlecht fahrenden Frau wird vor allem durch die Gruppe der «Unsicheren» genährt. Dabei handelt es sich um Frauen, die wenig Fahrpraxis haben und stressigen Situationen möglichst aus dem Weg gehen.

Stress beim Autofahren entsteht laut ADAC häufig aufgrund von Zeitdruck. Privater oder beruflicher Ärger wird oft auf der Straße verarbeitet. Deswegen sollte man immer einen Zeitpuffer einplanen und grundsätzlich mit Fahrfehlern anderer rechnen.

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