Carius: Thüringer Winterdienst ist gut gerüstet

«Auch in dieser Saison werden wir in Thüringen mit einem effektiven Winterdienst dafür sorgen, dass die Befahrbarkeit der Bundes- und Landesstraßen mit möglichst wenigen witterungsbedingten Behinderungen für alle Verkehrsteilnehmer gesichert ist.» Das erklärte Donnerstag Verkehrsminister Christian Carius angesichts der winterlichen Wettervorhersage mit Minusgraden und Schneefall ab zirka 800 Metern Höhe.
«Für die kalte Jahreszeit stehen», so der Minister weiter, «insgesamt 47 mit Schneepflug und Streuer ausgerüstete Winterdienstfahrzeuge für die Autobahnen zur Verfügung, die bei extremen Witterungssituationen um weitere 13 Winterdienstfahrzeuge sowie zehn Schneefräsen verstärkt werden. Daneben werden 34 Kilometer Schneezäune im Bedarfsfall Schneeverwehungen an exponierten Stellen des Autobahnnetzes möglichst verhindern bzw. reduzieren. Auf den Autobahnen ist der Winterdienst bei Schnee und Eis rund um die Uhr im Einsatz.»

«Die autobahnnahen Streusalzlager mit einem Fassungsvermögen von insgesamt zirka 22000 Tonnen werden über die Wintersaison 2012/13 ausreichend gefüllt sein», sagte Carius. «Darüber hinaus kann Thüringen auf 8000 Tonnen aus der vom Bund betriebenen nationalen Streusalzreserve für Autobahnen in Magdeburg zurückgreifen. Somit verfügt Thüringen mit insgesamt rund 30000 Tonnen über eine ausreichend gesicherte Streusalzlagerkapazität, die allein 75 Prozent des Gesamtverbrauches von zirka 40000 Tonnen der schneeintensiven Winterdienstsaison 2010/2011 entspricht. Bedarfsgerechte Nachlieferungen sind vertraglich gesichert.»

Zudem stellt der Freistaat Thüringen auf der Rastanlage Hermsdorf West an der A 9 bzw. auf zwei Rastanlagen der A 4 – Altenburger Land Nord und Eisenach Süd – und der Park- und WC-Anlage der A 4, Hainich Süd Flächen zur Verfügung, auf denen Schneegerüste sowie ein Container betrieben werden.
Von hier können Lkw-Fahrer Schnee und Eis von den Fahrzeugdächern entfernen, was der Vermeidung von Unfällen durch herabfallende Schneeschollen bzw. Eisbrocken dient.

Bundes- und Landesstraßen
Auf Bundes- und Landesstraßen wird der Winterdienst außerhalb der Ortsdurchfahrten im Auftrag der Straßenbauämter, nach öffentlicher Ausschreibung, durch private Unternehmen durchgeführt. Zu diesem Winterdienstnetz gehören zirka 1160 Kilometer (von rund 1580 km) Bundesstraßen und ca. 3300 km (von ca. 4480 km) Landesstraßen. Für den Winterdienst in den Ortsdurchfahrten sind die Städte und Gemeinden zuständig. Dies betrifft auch die Ortsdurchfahrten, die zum Bundes- und Landesstraßennetz gehören.

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Die Winterdienstunternehmen verfügen über 208 vollständig ausgerüstete Winterdienstfahrzeuge, die bei besonderen Witterungssituationen um weitere 51 Fahrzeuge sowie 17 Schneefräsen (eine je Landkreis) verstärkt werden. Zudem bietet eine Streusalzlagerkapazität von insgesamt etwa 100000 Tonnen ausreichend Vorsorge. Mit 257 Kilometern Schneezäunen sollen Schneeverwehungen an ausgewählten Streckenabschnitten weitgehend minimiert werden. An besonders kritischen Steigungs- bzw. Gefällstrecken können etwa 1100 Streugutbehälter zur Selbsthilfe genutzt werden. Der Winterdienst auf den Bundes- und Landesstraßen ist grundsätzlich so organisiert, dass die Befahrbarkeit im Zeitraum von 05.00 bis 22.00 Uhr mit möglichst wenigen witterungsbedingten Behinderungen gesichert ist.

«Ein gut gerüsteter Winterdienst und vorbereitete Verkehrsteilnehmer, die ihre Fahrt mit Winterreifen, vollem Tank und funktionierender Lichtanlage antreten und sich in angepasster Fahrweise und einer angemessenen Zeitreserve im Verkehrsraum bewegen, bieten die Gewähr, gut durch den Winter zu kommen», bilanzierte Carius.

Das rund 500 Kilometer umfassende Autobahnnetz Thüringens wird durch vier staatliche Autobahnmeistereien mit insgesamt 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut. Hinzu kommen zwei private Betreiber, durch die das zirka 45 Kilometer lange Teilstück auf der A 4 zwischen Gotha und der Landesgrenze Hessen sowie das rund 48 Kilometer lange Teilstück auf der A9 zwischen der Anschlussstelle Lederhose und der Landesgrenze Bayern betreut wird.

Die Kosten für den Winterdienst 2011/12 betrugen gut 28 Millionen Euro. Die Kosten der beiden vorhergehenden, schneereichen Winter beliefen sich auf jeweils rund 40 Millionen Euro.

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