DB legt Konzept für ICE-Verkehr 2011 in Thüringen vor

Die Deutsche Bahn hat jetzt das im Dialog mit den Verkehrsministerien der Bundesländer sowie den Bestellern im Schienen-Personennahverkehr erarbeitete Fahrplankonzept für den Fernverkehr in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen offiziell vorgelegt. Diesem Konzept liegt die Annahme zugrunde, dass die ICE T-Züge zunächst nicht wieder mit aktivierter Neigetechnik fahren können. Auf dieser Basis wird jetzt der Gesamtjahresfahrplan 2011 entwickelt, der ab Dezember 2010 gültig sein wird.

„Wir wollen unseren Kunden ab 12. Dezember dieses Jahres auch ohne Neigetechnik bei unserer ICE T-Flotte einen verlässlichen Fahrplan anbieten. Dieser soll die durch ausgeschaltete Neigetechnik entstehenden Fahrzeitverlängerungen berücksichtigen. Wo es möglich war, haben wir einen 60-Minuten-Takt realisiert. Allerdings müssen wir aufgrund des Gesamtgefüges unseres Fahrplans auch Kompromisse eingehen. Das heißt, auf einigen Verbindungen können die ICE-Züge und IC-Züge aufgrund der Komplexität des Gesamtfahrplans statt alle 60 Minuten nur im 40- bzw. 80-Minuten-Intervall fahren. Gleichzeitig verfolgen wir unser erklärtes Ziel die Neigetechnik schnellstmöglich wieder in Betrieb zu nehmen und damit auch zum gewohnten Fahrplan zurückzukehren“, betont Gerold Brehm, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für den Freistaat Thüringen. „Besonderer Dank gilt den Bestellern der Nahverkehre, die die erforderlichen Fernverkehrsanpassungen auch mit den jeweiligen Nahverkehrskonzepten synchronisiert haben“, so Brehm weiter.

Welche Neuerungen bringt der neue Fahrplan für die ICE-Verbindung (Hamburg-) Berlin-Jena Paradies-Saalfeld-München (Linie 28)?

Die ICE zwischen Berlin und München verkehren alle zwei Stunden als Direktverbindung über Bitterfeld, Halle (Saale), Naumburg (Saale), Jena, Nürnberg und Ingolstadt (Linie 28.1).

Ebenfalls im Zweistundentakt, um ca. eine Stunde versetzt, verkehren die ICE zwischen Berlin und München als Direktverbindung über Lutherstadt Wittenberg, Leipzig, Jena, Saalfeld, Nürnberg und Augsburg (Linie 28.2).

Diese ICE fahren damit künftig in einer Taktfolge von etwa 40 bzw. 80 Minuten.

Welche Neuerungen bringt der neue Fahrplan für die Fernverkehrsverbindung Dresden-Leipzig-Weimar-Erfurt-Gotha-Eisenach-Frankfurt (-Wiesbaden) (Linie 50)?

Die ICE der Linie 50.1 fahren zweistündlich von Dresden über Leipzig, Erfurt, Eisenach, Frankfurt am Main bis Wiesbaden. In Tagesrandlagen gibt es einen zusätzlichen Halt in Weimar.

In der Stunde dazwischen fahren IC-Züge (Linie 50.2) zweistündlich ab Leipzig über Naumburg (Saale), Weimar, Erfurt, Gotha, Eisenach bis Frankfurt am Main Flughafen. Diese IC-Züge decken deutlich mehr Unterwegshalte als auf der Linie 50.1 in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Hessen ab.

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Das Angebot ab Leipzig über Erfurt in Richtung Frankfurt am Main bleibt mengenmäßig unverändert. Neu ist hier die Taktfolge von etwa 40 bzw. 80 Minuten.
Darüber hinaus gibt es weiterhin eine direkte Fernverkehrsverbindung von Weimar über die Landeshauptstadt Erfurt, Gotha, Eisenach, Kassel nach Düsseldorf in den Frühstunden und am Nachmittag.

Auch das Angebot zwischen Frankfurt am Main über Nordthüringen nach Halle/Leipzig an Freitagen und Sonntagen bleibt erhalten.

Thüringer Forderungen durchgesetzt / Bahn Konzept nach Protesten überarbeitet

Erfurt (Verkehrsministerium) Nach den Anfang März bekannt gewordenen Plänen der Deutschen Bahn, den ICE-Verkehr in Mitteldeutschland massiv auszudünnen, haben der Protest des Thüringer Verkehrsministers Carius und zahlreiche Gespräche mit Verantwortlichen der DB Zugeständnisse für Thüringen erzielt.

«Unsere zentralen Forderungen gegen die ursprünglichen Pläne sind im jetzigen Plan berücksichtigt worden. Nun ist es möglich, auch den Nahverkehr an die Änderungen im Fernverkehr anzupassen. Angesichts der massiven Probleme mit der Neigetechnik und den damit verbundenen langsameren Zügen konnte mit der neuen Festlegung zumindest ein tragfähiger Kompromiss gefunden werden», so Carius.

Folgende Änderungen haben sich entgegen den ursprünglichen Plänen Anfang März ergeben und greifen ab dem großen Fahrplanwechsel im Dezember 2010:

In Eisenach wird nun doch weiterhin stündlich gehalten. Zunächst hatte die DB lediglich alle zwei Stunden einen ICE-Halt vorgesehen.

Die Reiseketten von Erfurt bzw. Gera nach Nürnberg und München mit Umstieg in Saalfeld können nun doch aufrecht erhalten werden, so dass Anschlüsse von und zum Regionalverkehr in Saalfeld gewährleistet werden können.

Für die Regionalbahnlinie 20 Eisenach-Erfurt-Halle stellt die DB jetzt eine stärker motorisierte Lok bereit. Diese ist unabdingbare Voraussetzung dafür, die Anschlüsse in Knotenbahnhöfen zu erreichen.

In Weimar wird der ICE tagsüber nur alle zwei Stunden halten. Zusätzlich wird es jedoch stündliche Halte in den verkehrsintensiven Tagesrandlagen geben. Auch hier war der Zwei-Stunden-Takt ganztägig vorgesehen.

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