Einschränkung für Verkehr über den Marktplatz geplant

Die Goldschmiedenstraße soll künftig deutlich vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Grund sind Beschwerden von Anwohnern über Lärm, Abgase und blockierte Gehwege. Dazu kommen anhaltende Probleme mit Falschparkern, die dazu führen, dass sich der Verkehr in der Straße staut, weil vor allem Busse nicht mehr durchkommen. Trotz der aufgestellten Poller, mehrfacher Appelle und häufiger Kontrollen des Ordnungsamtes besteht das Problem weiter. Deshalb möchte die Stadtverwaltung nun Änderungen in der innerstädtischen Verkehrsregelung vornehmen: die Fahrt über den Markt soll nur noch in West-Ost-Richtung möglich sein – mit Ausnahme von Bussen.

Grundlage dabei ist das vom Stadtrat beschlossene Verkehrskonzept Innenstadt. Es sieht unter anderem eine Einschränkung der Durchfahrt am Markt vor, hinter der Georgenkirche. Damit würden der Platz selbst, die Kirche und Anlieger deutlich entlastet. Vor allem die historische Georgenkirche leidet unter den Erschütterungen sowie dem Schmutz und Spritzwasser, das der Verkehr erzeugt.

Die Innenstadt soll dabei weiter gut erreichbar sein. Aber ein guter Teil der Fahrzeuge hat weder den Marktplatz noch das Stadtzentrum zum Ziel – vielmehr nutzen vor allem einheimische Autofahrer den Weg als «Abkürzung», um quer durch die Innenstadt zu kommen.

Mit der geplanten Sperrung an der Georgenkirche für Fahrzeuge in der Ost-West-Richtung können also Goldschmiedenstraße und Markt deutlich entlastet werden. Wer aus Richtung B19 oder von Osten her zur Weststadt will, muss dann künftig die Rennbahn oder die Sophienstraße nutzen.

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Die touristischen Sehenswürdigkeiten im Zentrum – Lutherhaus, Marktplatz, Bachhaus, Georgenkirche – bleiben dennoch auch für Busse gut erreichbar. Und nicht zuletzt wird der Markt auch für den Tourismus attraktiver, wenn weniger Verkehr über ihn fließt.

Der Oberbürgermeister wird dieses Thema nun in allen wichtigen Gremien ansprechen. Bereits einbezogen worden sind der Treff Sicherheit – zu ihm gehören unter anderem die Polizei, die städtischen Beauftragten und die Verkehrswacht -, sowie der Vorsitzende des Gewerbevereins. Auch der Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss des Stadtrats soll sich mit dem Thema beschäftigen. Er hatte einer halbseitigen Einschränkung hinter der Georgenkirche bereits im Januar 2006 zugestimmt. Sie war auch in Kraft gesetzt worden, wurde dann aber vom damaligen OB kurzfristig wieder aufgehoben.

«Wir wollen dieses Mal alle Beteiligten besser informieren und mitnehmen», sagte OB Matthias Doht: «Das Verkehrskonzept Innenstadt bietet eine sinnvolle Grundlage für alle weiteren Schritte. So, wie das Parkraumkonzept als Teil des Verkehrskonzeptes schrittweise umgesetzt wurde und wird, wollen wir auch das Verkehrskonzept selbst nach und nach umsetzen.»

Ziel ist es, die Einschränkung am Markt in Kraft zu setzen, wenn die ehemalige Autobahn wieder durchgehend befahrbar ist. Sie wird zur Zeit saniert. Wenn sie voraussichtlich im Herbst dann als B19 wieder eröffnet wird, kann die Stadt deutlich vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Dies soll durch die geplante Einschränkung unterstützt werden.

Das städtische Verkehrskonzept steht auch im Internet: www.eisenach.de, Bereich Bürgerservice, Menüpunkt «Konzepte».

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