Erstes Tageslicht am Ende des Sandbergtunnels

Heute, 9 Uhr, feiern nach knapp einem Jahr Bauzeit die Mineure mit ihrer Tunnelpatin den Durchschlag des 1320 Meter langen Eisenbahntunnels durch den Sandberg.
Prof. Dr. Dagmar Schipanski, Thüringer Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, hatte am 18. Juli 2000 zum Baustart die Patenschaft für den Eisenbahntunnel übernommen und vertrat damit die Heilige Barbara auf Erden. In der Tradition der Tunnelbauer bitten die 60 Mineure diese Schutzpatronin um Beistand bei Bau unter Tage.
Mit Erfolg, denn der Tunnel wurde planmäßig und ohne größere Probleme in südlicher Richtung durch das Buntsandsteingebirge getrieben. Die Überdeckung beträgt maximal 45 Meter. Als Baumethode wurde eine Technologie gewählt, bei der punktgenau eingebrachte Sprengladungen – insgesamt waren es 175 Tonnen Sprengstoff- das Gebirge lösen, das danach abtransportiert wird. Der entstehende Hohlraum wurde mit Bewehrungsgittern und Spritzbeton gesichert.
Der Tunnel hat einen Querschnitt von 125 Quadratmeter, wobei zuerst die sogenannte Kalotte, der obere Teil, aufgefahren wurde und danach die Strosse, der untere Teil. Nach dem Durchbruch erfolgt jetzt der Endausbau.
Bemerkenswert ist, dass auf dieser Baustelle für den Ausbau der Innenschale vor allem auf einheimische Fachkräfte zurückgegriffen wurde.

Insgesamt sind ca. 160.000 Kubikmeter Ausbruch abzufahren und über 46.000 Kubikmeter Beton sowie 3.300 Tonnen Stahl zu verbauen. Die Investition in den Tunnel beträgt ca. 36 Mio. DM.

Mit dem Tunneldurchschlag ist eine weitere Etappe für den geplanten Eisenbahn-Neubau der Strecke Ebensfeld — Erfurt im Bau-Abschnitt Arnstadt Süd erreicht.

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