Im Winter öfter Reifendruck kontrollieren

Autofahren in der kalten Jahreszeit

Beim Autoreifen kommt es nicht nur auf ausreichend Profiltiefe, sondern auch auf den richtigen Reifendruck an. Dieser hat einen entscheidenden Einfluss auf Fahrverhalten, Spritverbrauch und Verschleiß. Bei Kälteeinbrüchen muss der Luftdruck in den Reifen angepasst werden, da dieser bei fallender Außentemperatur auch abnimmt, darauf weist Reifenexperte Christian Heinz vom TÜV Thüringen hin.

Der Autoreifen ist Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Fahrbahn. Er ist für die Übertragung der Kräfte zur Beschleunigung, zum Bremsen sowie die zur Seitenführung des Fahrzeugs zuständig und somit sicherheitsrelevant. Der richtige Reifendruck hat einen ganz wesentlichen Einfluss auf das Fahrverhalten, den Spritverbrauch sowie den Reifenverschleiß, weiß Reifenexperte Christian Heinz vom TÜV Thüringen.

Der Reifendruck muss gegebenenfalls je nach Beladung des Fahrzeugs angepasst werden. Die Hersteller geben für die Fahrzeuge den Mindestluftdruck für kalte Reifen bei einer Umgebungstemperatur von zirka 20 Grad Celsius an. Dabei werden die unterschiedlichen Drücke für Vorder- und Hinterachse nach Beladungszustand und gegebenenfalls für bestimmte Geschwindigkeitsbereiche für serienmäßige Rad-Reifen-Kombinationen in bar vorgeschrieben. Informationen dazu können der Fahrzeugbeschreibung oder dem Hinweisschild, welches sich in der Regel im Türeinstieg auf der Fahrerseite oder in der Tankklappe befindet, entnommen werden, erklärt Christian Heinz.

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Der Reifendruck sollte immer im kalten Zustand des Reifens, also möglichst bei Umgebungstemperatur und vor Fahrtantritt, regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden.

Aufgrund physikalischer Diffusion verliert der Reifen mit der Zeit an Druck. Dieser normale Reifendruckverlust wird mit 0,1 bis 0,2 bar in einem Zeitraum von 3 Monaten angegeben, so Heinz.

Der Luftdruck im Reifen ändert sich allerdings auch in Abhängigkeit von der Umgebungs- und Reifentemperatur.

Im Reifen herrscht ein nahezu konstantes Volumen. Man spricht von einem sogenannten isochoren System. Der Druck ändert sich pro 10 Grad Temperaturunterschied um etwa 0,1 bar. Wer seine Winterreifen bei plus 15 Grad Celsius aufziehen und mit einem Luftdruck von 2,0 bar befüllen ließ, wird demnach bei minus 10 Grad Celsius nur noch über einen Reifendruck von etwa 1,75 bar verfügen. Das würde einen Minderluftdruck am Reifen zur Folge haben, erläutert der Reifenexperte.

Bei starken Temperaturschwankungen wie im Winter sollte daher öfter der Reifendruck kontrolliert und angepasst werden. Um unter anderem auch das Unfallrisiko zu verringern, hat der europäische Gesetzgeber mit der EU-Verordnung 661/2009 Reifendruckkontrollsysteme für Pkw und Wohnmobile vorgeschrieben, für die ab dem 01.11.2012 eine europäische Typgenehmigung erteilt wurde, sowie für alle Pkw und Wohnmobile, die nach dem 01.11.2014 erstmals zugelassen wurden. Diese Systeme warnen den Autofahrer rechtzeitig vor einem zu geringen Reifendruck beziehungsweise einem Plattfuß.

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