Planfeststellungsbeschluss für Ausbau der A 4 ab Hörschel

«Bei der A 44 und dem Ausbau der A 4 bis Thüringen geht es endlich voran: Schon drei Mal gab es Anlass zu Terminen vor Ort, heute freue ich mich, den Planfeststellungsbeschluss für einen weiteren Abschnitt dieser wichtigen Autobahnverbindung zu unterzeichen.» Dies sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) am Mittwoch in Herleshausen, als er seine Unterschrift unter den Planfeststellungsbeschluss für den sechsstreifigen Ausbau des 6,4 Kilometer langen Abschnitts der A 4 von der Talbrücke Wommen bis zur Landesgrenze Hessen/Thüringen setzte.
«Die A 44 einschließlich der leistungsfähigen Fortführung der Verkehrsströme über die A 4 ist nicht nur ein Lückenschluss im deutschen Autobahnnetz, nicht nur ein Verkehrsprojekt Deutsche Einheit. Dies ist vor allem auch ein Zukunftsprojekt für Nordhessen», hob der Minister hervor. Investiert werde dort, wo es weiträumige Verkehrsanbindungen gebe, Arbeitsplätze entstehen dort, wo die Mobilität sicher gestellt sei, fuhr Posch fort.
«Es war höchste Zeit, dass Zug in die Autobahn-Erschließung Nordhessens gekommen ist», sagte Posch. Seit seiner Amtszeit seien die Planfeststellungsbeschlüsse für die Abschnitte Hessisch Lichtenau/West-Hessisch Lichtenau/Ost und Hessisch Lichtenau/Ost-Walburg/Ost der A 44 unterzeichnet worden. Seit Mai 2000 werde zudem an diesem Abschnitt gebaut. Außerdem sei das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt Walburg/Ost bis östlich Hasselbach eingeleitet.
Für den Lückenschluss zwischen Kassel und der Autobahnverbindung nach Thüringen müsse die Kapazität der A 4 erhöht werden. Deshalb komme der Planfeststellungsbeschluss zur rechten Zeit. Die Baumaßnahme umfasst nach Angaben des Ministers die Verbreiterung der A 4 auf insgesamt 8,1 Kilometer Länge und wird 1,7 Kilometer hinter der Landesgrenze vor der Werratalbrücke bei Hörschel in Thüringen enden. Für Planung und Ausführung der Baumaßnahme haben die Hessische Straßen- und Verkehrsverwaltung und die Straßenbauverwaltung des Freistaates Thüringen eine Vereinbarung geschlossen. Die beiden Talbrücken bei Wommen und Hörschel stellen dabei die Zwangspunkte am Beginn und Ende der Baustrecke dar. Für den Teilabschnitt auf thüringischem Gebiet steht die Anhörung im Planfeststellungsverfahren kurz vor dem Abschluss.
Mit den beiden planfestgestellten und teilweise im Bau befindlichen Abschnitten der A 44 bei Walburg und Hessisch Lichtenau mit einem Volumen von 240 Millionen Mark stellt der Ausbau der A 4 einen weiteren wichtigen Beitrag für die Bauwirtschaft im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis dar, strich Posch heraus. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 148 Millionen Mark, davon entfallen 124 Millionen Mark auf den hessischen Abschnitt der A 4.
Mit dem sechsstreifigen Ausbau werde die stark belastete A 4 leistungsfähiger und sicherer. 1995 seien hier 40000 Kraftfahrzeuge pro Tag registriert worden, bis 2015 werde mit 70000 Kraftfahrzeugen täglich gerechnet. Mit dem Ausbau könne der seit Jahren geforderte Lärmschutz für Herleshausen und Wommen realisiert werden. Auf der Südseite der A 4 werde zum Schutz von Herleshausen eine 1,6 Kilometer lange Lärmschutzanlage in Form von Wall, Wand und Wall-Wand-Kombinationen errichtet, die bis zu sieben Metern Höhe erreichen werde.
Der Planfeststellungsbeschluss werde jetzt den Kommunen und allen an der Anhörung Beteiligten zugestellt. Zudem werde der Beschluss zusammen mit den Planunterlagen zwei Wochen in Herleshausen ausgelegt. Um keine Zeit zu verlieren, werde Ende August/Anfang September mit vorbereitenden Arbeiten an der Umleitung und den Zufahrten zur Baustrecke auf der Landesstraße 3251 begonnen. Der Beginn der eigentlichen Bauarbeiten auf der A 4 ist nach der Frostperiode im Frühjahr 2002 vorgesehen, sagte Posch.

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