Schwerpunkt Ortsumgehungen

Die Thüringer Autobahnen werden in wenigen Jahren fertig gestellt sein. Der neue Schwerpunkt der Verkehrsinfrastruktur heißt Ortsumgehungen (OU), nachdem auch dabei schon viele Fortschritte nach der Wiedervereinigung erreicht werden konnten. Zwei weitere überregional bedeutende Baumaßnahmen wurden jetzt begonnen: die Ortsumgehungen für Bad Salzungen (B 62) und Sonneberg (B 89). Der Startschuss für die OU Schwallungen (B 19) steht bevor.

In Bad Salzungen handelt es sich um den 3. Bauabschnitt auf einer Trassenlänge von ca. 1560 m mit zwei Fahrstreifen von jeweils 4 m befestigter Breite. Im Zuge der Ortsumgehung entstehen drei Brückenbauwerke. Die Bausumme wird mit 5,3 Mio. € veranschlagt. Die Verkehrsfreigabe soll im Sommer 2007 erfolgen.

In Sonneberg geht es um die Entlastung der Innenstadt von den Fahrzeugen, die aus Richtung Kronach kommen und nach Meiningen auf der B 89 fahren. Die Verkehrsbelegung war hier bereits 1993 mit über 12000 Kfz im Tagesdurchschnitt ausgewiesen und wird bis 2010 auf über 19000 Kfz pro Tag ansteigen. Die Ortsumgehung beginnt nordwestlich des Sonneberger Stadtzentrums im Ortsteil Bettelhecken, umfährt die Stadt südlich von Unterlind und mündet nordwestlich der Gemeinde Föritz wieder ein. Der seit Oktober im Bau befindliche Streckenabschnitt umfasst eine Länge von 1845 m und wird 3,3 Mio. € kosten. Zwei Abschnitte der gesamten OU sind bereits seit August 2003 bzw. Oktober 2004 in Betrieb, der jetzt begonnene Abschnitt soll im Sommer 2007 fertig gestellt sein, während die gesamte OU Sonneberg Ende 2008 befahrbar sein wird.

«Auch Ortsumgehungen sind Indiz für eine attraktive Verkehrsinfrastruktur, wie wir sie nach 40 Jahren deutscher Teilung in Thüringen aufgebaut haben und permanent weiterentwickeln», sagte Verkehrsminister Andreas Trautvetter mit Blick auf das heutige historische Datum. Über 50 OU leiten inzwischen den Durchgangsverkehr auf Bundes- und Landesstraßen um die Stadtkerne herum. 383 km Autobahn sind vierstreifig neu gebaut bzw. sechsstreifig ausgebaut worden – nach absolutem Stillstand von 1949 bis 1989. «Wir sind, nach 40 Jahren Randlage, wieder in die Mitte Deutschlands gerückt», so Trautvetter zum 16. Jahrestag des Mauerfalls.

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