Sechsstreifiger Ausbau der A 4 zwischen Wommen und Werratalbrücke

Mit dem symbolischen 1. Spatenstich durch Thüringens Wirtschaftsminister Franz Schuster, Hessens Verkehrsminister Dieter Posch und Staatssekretär Ralf Nagel vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen hat am Freitag der sechsstreifige Ausbau der A 4 zwischen der Talbrücke Wommen in Hessen und der Werratalbrücke in Thüringen begonnen. Der Ausbau auf einer Länge von 8,1 km ist Teil des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 15 von Kassel nach Eisenach. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme sind auf rd. 76 Mio. EUR veranschlagt.

Nach dem Wegfall der innerdeutschen Grenze stellte die A 4 eine der wichtigen Ost-West-Verbindungen dar. Eine sprunghafte Verkehrszunahme war die Folge. Bis zum Jahr 2000 erhöhte sich der tägliche Verkehr auf rund 42 000 Kraftfahrzeuge, wobei insbesondere der hohe LKW-Anteil von fast einem Viertel die Funktion dieser Autobahn verdeutlicht.

Wie Posch erläuterte, umfasst der Ausbau auf sechs Fahrstreifen auch die Umgestaltung der Anschlussstelle Herleshausen und die Anlage aktiver Lärmschutzmaßnahmen im Bereich der Gemeinde Herleshausen. Insgesamt sind acht Brückenbauwerke zu erneuern. Hinzu kommen bautechnische Schutzmaßnahmen für das Wasserschutzgebiet im Bereich des Brunnens Herleshausen, um das Grundwasser vor Verunreinigung durch den Straßenverkehr zu schützen.

Die beiden Wirtschaftsminister Posch und Schuster hoben die Verkehrsbedeutung der A 4 hervor, die nicht nur die Wirtschaftsräume Westthüringen und Osthessen, sondern auch das Rhein-Main-Gebiet mit Thüringen und Sachsen und als transnationale Route schließlich auch West- und Osteuropa miteinander verbinde. «Mit der Wiedervereinigung Deutschlands hat die A 4 ihre ursprüngliche Bedeutung zurückgewonnen», sagte Schuster. Posch ergänzte, dass die A 4 in Verbindung mit der ausgebauten A 44 einen wesentlichen Beitrag dazu leisten werde, Osthessen besser zu erschließen und seine wirtschaftliche Entwicklung deutlich voran zu bringen.

Mit den Planungen für den Ausbau des Abschnitts Wommen – Werrabrücke wurde 1995 begonnen. Erste Überlegungen zeigten sehr bald, dass die Planung der Teilabschnitte in Hessen und Thüringen zwischen den großen Talbrücken bei Wommen und Hörschel zusammengefasst werden sollte. Auf der Grundlage einer Vereinbarung mit dem Freistaat Thüringen wurde die Planung auch auf Thüringer Seite von der Hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung durchgeführt. Die Planfeststellungsbeschlüsse für die beiden Teilabschnitte lagen seit Mitte bzw. Ende 2001 vor, sodass die Arbeiten ausgeschrieben werden konnten.

Wie Posch weiter mitteilt, wird die Maßnahme in zwei Baulose aufgeteilt. Begonnen wird jetzt mit dem Bau der Talbrücke über die Landesstraße 3247 und den Frauen-börner Bach nördlich von Herleshausen. Der Neubau dieser Großbrücke wird mit 11 Mio. EUR veranschlagt. In einem zweiten Bauabschnitt werden alle Erd- und Decken-bauarbeiten sowie der Umbau bzw. die Erneuerung von acht bestehenden Brücken und der Neubau einer Lärmschutzwand im Bereich Herleshausen zusammengefasst. Hierfür werden insgesamt 65 Mio. EUR veranschlagt.

Für die nächsten drei Jahre muss trotz Aufrechterhaltung eines vierspurigen Verkehrsbetriebes mit Behinderungen gerechnet werden. Das Gesamtprojekt wird voraussichtlich 2005 fertig gestellt sein.

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