Vielbeachteter Vortrag zur Reichsautobahn im Automobilmuseum

Im Rahmen der geschichtshistorischen Vortragsreihe hatte die Stiftung Automobile Welt Eisenach am 16. November 2017 zu einem Vortrag zum „Reichsautobahnbau in Mitteldeutschland“ in das Automobilmuseum eingeladen.

Als Referent konnte der Architekturhistoriker Dr.-Ing. Bertram Kurze gewonnen werden, der sich mit seinem 2015 veröffentlichten Buch „Reichsautobahn in Mitteldeutschland“ überregional ein Name gemacht hat und heute als der Fachmann für die Geschichte der Entstehung der Autobahn in Deutschland gilt. So verfolgten über 200 Gäste im Ehrhardt-Saal des Automobilmuseums die Ausführungen zur Planung, und Umsetzung der ersten Schnellstraßenprojekte im Dritten Reich. Dr. Kurze konnte dabei auch mit einigen Legenden hinsichtlich Urheberschaft und militärischer Bedeutung aufräumen. So spannte er den Bogen von den architektonisch hochwertig gestalteten Brücken über die landschaftliche Einbindung der Autobahn bis hin zu technischen Details bei der Bauausführung.

Besonders gespannt verfolgten die Zuhörer die Ausführungen zu Linienführungen und detaillierten Plänen zu den niemals gebauten Strecken im West- und Südthüringer Raum. So sollte östlich von Eisenach bei Trenkelhof ein Autobahnkreuz für die Anbindung einer Strecke in den Thüringer Wald nach Meinigen entstehen. Ebenso war die Anbindung von Eisenach nach Kassel schon Ende der 1930er Jahre konzipiert und durchgeplant, wogegen noch heute an der A44-Strecke gebaut wird und die Anbindung immer nicht fertiggestellt ist. Als besonderen Höhepunkt konnte Bertram Kurze am Ende seines Vortrags ein maßstäbliches Geländemodell der Autobahn um Eisenach präsentieren, das in dieser Form als einziges Bau-Modell überlebt hat.

Die Fülle der Informationen war so groß und interessant, dass vereinbart wurde im nächsten Jahr mit einem weiteren Vortrag die Geschichte des Reichsautobahnbaus im Automobilmuseum fortzusetzen.

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