Vortrag zum Reichsautobahnbau in Thüringen

Nichts hat das Leben der Menschen und die Welt in den letzten 120 Jahren so verändert, wie die Mobilisierung durch die Entwicklung des Automobils. Der Bau von Straßen, Schnellstraßen und Fernstraßen war eine Voraussetzung für die Entwicklung der Industrie und Wirtschaft.

Eine besondere Bedeutung hat dafür in Deutschland der Bau der Reichsautobahn in den 1930er Jahren. Im Rahmen der zeithistorischen Vortragsreihen hatte dazu die Stiftung Automobile Welt Eisenach erneut den Architektur- und Verkehrshistoriker Dr.-Ing. Bertram Kurze am 22. November 2018 nach Eisenach eingeladen. So knüpfte Dr. Kurze an seinem Vortrag aus dem letzten Jahr an, und ging diesmal besonders auf den regionalen Bezug des Autobahnbaus in Thüringen und der Region Eisenach ein. Mit vielfältigen Bilden, Zeichnungen und Plänen stellte er dabei im vollbesetzten Ehrhardt-Saal des Automobilmuseums die Methoden der Bauausführung, technische Details und die schon damals weitreichende Pläne an den noch vorhanden Baulichkeiten der Region dar. Besonders interessant war, dass schon damals die Einfügung in die Landschaft, die Begrünung und Blickbeziehungen eine große Rolle spielten. Ebenso stellte Dr. Kurze heraus, dass die Urheberschaft nicht im NS-Regime lag, und die Autobahnen entgegen einigen Legenden keine militärische Bedeutung hatten. Der Bau der Reichautobahn war ein wichtiger Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung und die weitreichenden detaillierten Planungen waren hochwertiger, als die heutigen Zweckbauten der Verkehrsinfrastruktur.

Die Fülle der Informationen und die regionalen Details des Vortrags waren so interessant, dass die Besucher gespannt den 2-stündigen Vortrag aufmerksam folgten ohne zu merken, dass der Zeitrahmen weit überschritten wurde.

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