20 Jahre Verkehrslandeplatz Eisenach-Kindel

Seit nunmehr 20 Jahren ist die Wartburgregion über den Verkehrslandeplatz Eisenach-Kindel auch an den Luftverkehr angebunden. Nach Jahren der Abstinenz aus Gründen der nahen Grenzlage zur Bundesrepublik Deutschland konnte mit der Wende ein neues Kapitel der Luftfahrt aufgeschlagen werden.
Mit dem Abzug der sowjetischen Truppen gab es die Chance, aus dem ehemaligen Militärflugplatz einen zivil genutzten Verkehrslandeplatz zu entwickeln.

Bereits in den Jahren 1990/91 bemühten sich der Landkreis Eisenach und die umliegenden Kommunen um die Möglichkeit einer sinnvollen zivilen Nutzung des militärischen Übungsgeländes. Durch die zivile Nachnutzung des ehemals militärischen Flugplatzes sollte ein wichtiger positiver Standortfaktor für die Entwicklung des geplanten Industriegebietes Kindel sowie für die gesamte Region geschaffen werden.
Der Flugplatz war nur “ militärisch feldmäßig “ erschlossen. Es gab keine Flugplatzbetriebseinrichtungen, keine Versorgung mit Elektroenergie und Wasser, keine Entsorgung von Abwasser und keinen Telefon- anschluss. Der Anfang war teilweise abenteuerlich, die Bedingungen nicht immer optimal.

Ab 1993 wurde mit dem systematischen Aufbau der notwendigen Infrastruktur begonnen, der mit der Inbetriebnahme der Befeuerungsanlage im Jahr 2003 im Wesentlichen beendet war.
Auch organisatorisch wurden verschiedene Etappen absolviert: beginnend mit dem Luftfahrtverein Eisenach e. V. als erstem Halter des Platzes, über den Zweckverband Kindel bis zum heutigen Halter, der Flugplatzgesellschaft Eisenach-Kindel mbH.
Begleitet und unterstützt wurde der gesamte Entwicklungsprozess auch vom 1995 gegründeten Förder- verein Verkehrslandeplatz Eisenach-Kindel e.V.

Der Verkehrslandeplatz wurde von den Fliedern sehr gut angenommen, und auch Firmen mit Bezug zum Fliegen siedelten sich an.
Dem tollen Start mit einem gut besuchten Flugplatzfest am 04.06.1994 folgten viele interessante Veran- staltungen, wie Wartburgflugtage, Flugplatzfeste, Deutschlandrundflug, Hubschrauber- Weltmeisterschaft, Deutsche Meisterschaften und nicht zuletzt auch die German Race Wars oder die Messe Demopark.

Überschattet wurden und werden alle Aktivitäten am und für den Flugplatz durch das Unglück während eines Flugplatzfestes am 26. April 2008. Das tiefe Bedauern gegenüber den Verletzten und Angehörigen der Verstorbenen wurde in verschiedenen Initiativen zum Ausdruck gebracht (Sonder-Luftpost, Schreiben an die Angehörigen der Toten, Gedenksteine).

Trotz dieses Einschnittes bleibt der Verkehrslandeplatz Eisenach-Kindel auch in Zukunft wegen seiner idealen Lage ein Austragungsort publikumswirksamer Großveranstaltungen, was mit der Hubschrauber- weltmeisterschaft oder den Messen bewiesen wurde.
Der Verkehrslandeplatz Eisenach-Kindel hat seinen Platz gefunden, er ist ein Standortfaktor in einer sich weiter vernetzenden Welt und erfüllt einen originären Verkehrsauftrag.

Die Flugplatzgesellschaft hat die Wirtschaftlichkeit des Platzes stetig steigern können und gehört damit zu dem vordersten Drittel der wirtschaftlichsten Regionalflugplätze der IDRF(Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze).
Auch in Zukunft wird der Verkehrslandeplatz Eisenach-Kindel als ein der Daseinsfürsorge dienendes Infrastrukturelement ein stabiler Faktor der Wirtschaftsentwicklung der Wartburgregion bleiben und seinen Beitrag im Wettbewerb der Regionen leisten.

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