Aktuelle Konjunkturumfrage der IHK Erfurt

Positive Stimmung im Wartburgkreis und in der kreisfreien Stadt Eisenach

Die konjunkturelle Entwicklung in der Wartburgregion hat sich im Herbst 2016 auf hohem Niveau stabilisiert, informiert Stefan Fricke, Leiter der Regionalen Service-Center Bad Salzungen und Eisenach,  über das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Erfurt.

Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, Kapazitäten weitgehend ausgelastet, Umsatz und Ertrag liegen im Plus. Der Konjunkturklimaindex, der sowohl die aktuelle wirtschaftliche Lage als auch die Erwartungen und Pläne berücksichtigt, erreicht sowohl im Wartburgkreis als auch in der kreisfreien Stadt Eisenach 112 von 200 möglichen Prozentpunkten.

Das ist ein sehr gutes Ergebnis,

kommentiert Stefan Fricke die Zahlen, denn damit liegt die Region über dem  langjährigen Durchschnitt, der für  Eisenach bei 97 und für den Wartburgkreis bei 104 Prozent liegt.

Unsere Unternehmen präsentieren sich derzeit in einer sehr guten Verfassung,

so der Regionalleiter.  Über 90 Prozent der Unternehmer sehen nur wenig Anlass über ihre aktuelle Geschäftslage zu klagen.

Das ist die beste Konjunktureinschätzung seit fünf Jahren,

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berichtet der RSC-Leiter. Ein Großteil der positiven Entwicklung gehe auf das Konto der intakten Binnennachfrage. Vor allem der private Konsum sei inzwischen zu einer unverzichtbaren Stütze geworden.

Nach den Zukunftsaussichten gefragt, rechnen 78 Prozent der befragten Unternehmen aus dem Wartburgkreis mit einer gleichbleibenden oder sogar noch günstigeren  Geschäftslage. 22 Prozent gehen von einer Verschlechterung ihrer Situation aus. Bei den Eisenacher Unternehmen ist der Blick auf die nächsten Wochen etwas gedämpfter. Hier rechnet jeder Dritte mit einer Verschlechterung. Die Beschäftigungspläne der Betriebe für die nächsten Monate bleiben laut Umfrage stabil. In der  Wartburgregion plant branchenübergreifend die Mehrzahl der Unternehmer den aktuellen Mitarbeiterbestand beizubehalten. Bei jedem fünften befragten Unternehmen stehen auch Neueinstellungen zunehmend auf der Tagesordnung.

Mit Investitionen tun sich die Unternehmer im Wartburgkreis nach wie vor schwer. Trotz niedriger Zinsen, guter Kapazitätsauslastung und stabiler Inlandsnachfrage fehlt der nötige Schwung bei Neuanschaffungen,

so Fricke. Nur jedes sechste befragte Unternehmen im Wartburgkreis  will  sein Investitionsbudget  erhöhen. Bei der letzten Herbstumfrage war es noch jedes vierte Unternehmen. Dennoch wollen 40 Prozent ihre Investitionsausgaben beibehalten. Hauptmotive der Investitionen sind die Deckung des Ersatzbedarfs und Rationalisierungen. Demgegenüber hat sich bei den Eisenacher Unternehmen das Investitionsklima leicht aufgehellt. Über  90 Prozent der Befragten wollen Investitionen tätigen.

Sehr gute Beschäftigungsperspektiven bietet die Industrie. In der Wartburgregion gibt es 78 Industriebetriebe mit 50 und mehr  Beschäftigten. In diesen Unternehmen waren im ersten Halbjahr 2016 durchschnittlich 18.488 Personen beschäftigt, 623 mehr als ein Jahr zuvor. Laut Umfrage beabsichtigen auch künftig 13 Prozent der Unternehmer eine Aufstockung des Personals. Basis dafür sind die nach wie vor gesunde Auftragslage aus dem Inland und die gute Kapazitätsauslastung. Fast drei Viertel der Betriebe kommen inzwischen an die Grenzen ihrer Produktionsmöglichkeiten. Dementsprechend positiv wird die Geschäftslage eingeschätzt. 38 Prozent urteilen mit gut, 52 Prozent bewerten die Situation zumindest mit befriedigend. Der Blick auf die nächsten Monate fällt allerdings deutlich pessimistischer aus als noch im Frühjahr. Nur noch 12 Prozent der Firmenchefs erwarten eine günstigere Entwicklung, dagegen rechnen 16 Prozent der Befragten mit einer Verschlechterung. Insbesondere bei den exportorientierten Unternehmen macht sich angesichts der zahlreichen außenpolitischen Krisen Unsicherheit breit.

Im Baugewerbe setzt sich die Aufwärtsbewegung bei der aktuellen Geschäftslage weiter fort. 39 Prozent der Unternehmer berichten von einer momentan guten Situation, immerhin 46 Prozent schätzen diese noch befriedigend ein. Auch für die kommenden Monate geben die Erwartungen nur wenig nach und stabilisieren sich damit auf hohem Niveau. So erreicht die Branche ihr bestes Konjunkturergebnis seit zehn Jahren.

Optimistische Nachrichten kommen nach wie vor aus dem Dienstleistungsbereich. Jeder zweite Unternehmer verweist auf eine positive Geschäftslage und bewegt sich in der Gewinnzone. Ein Trend, der sich auch künftig fortsetzen dürfte. Immerhin rechnet jeder vierte Serviceanbieter mit steigenden, mehr als die Hälfte wenigstens mit konstanten Umsätzen.

Stefan Fricke zeigt sich erfreut über die überwiegend positive Stimmung in der Unternehmerschaft. Dank der stabilen Inlandsnachfrage zeigen sich im Moment nur wenige Wolken am Konjunkturhimmel. Nach Einschätzung der Unternehmer dürften sich diese in den nächsten Monaten jedoch verdichten. Die zahlreichen globalen Risiken werden nicht weniger und belasten die Exportaussichten negativ. Auch die Bundestagswahl im kommenden Jahr wirft ihre Schatten bereits voraus. Wichtige politische Entscheidungen zur Förderung von Unternehmensinvestitionen und steuerliche Vereinfachungen sind bis dahin nicht mehr zu erwarten. Insgesamt muss sich die Wirtschaft trotz günstiger Rahmenbedingungen künftig wohl nur mit einem moderaten Wachstum zufrieden geben.

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