Arbeitsvolumen nahm 2023 in Thüringen zu

Die von allen Erwerbstätigen 2023 in Thüringen erbrachten Arbeitsstunden nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent zu. Dies teilt das Thüringer Landesamt für Statistik auf Basis erster Berechnungen mit. Thüringen lag damit leicht unterhalb der deutschlandweiten Zunahme des Arbeitsvolumens um 0,4 Prozent. Jede erwerbstätige Person in Thüringen arbeitete 2023 durchschnittlich 0,4 Prozent mehr als 2022. Im Bundesdurchschnitt hingegen gingen die geleisteten Arbeitsstunden je erwerbstätige Person um 0,3 Prozent zurück.

2023 betrug die von allen Erwerbstätigen in Thüringen geleistete Arbeitszeit rund 1,4 Milliarden Stunden. Nachdem 2022 noch ein Rückgang der erbrachten Arbeitsstunden zu verzeichnen war, erhöhte sich das Arbeitsvolumen in Thüringen 2023 gegenüber dem Vorjahr um rund 4 Millionen Stunden bzw. 0,3 Prozent. Die geleisteten Arbeitsstunden je erwerbstätige Person nahmen im gleichen Zeitraum um 0,4 Prozent auf durchschnittlich 1.374 Stunden im Jahr 2023 zu.

© Thüringer Landesamt für Statistik

Der Anstieg der geleisteten Arbeitsstunden in Thüringen insgesamt gegenüber dem Vorjahr resultierte insbesondere aus einer positiven Entwicklung im Bereich Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit, Häusliche Dienste. Eine Zunahme der Erwerbstätigen (+0,6 Prozent) in Verbindung mit einem Zuwachs der geleisteten Arbeitsstunden je erwerbstätige Person (+0,9 Prozent) führte zu einem Arbeitsvolumen, das 1,5 Prozent bzw. rund 7 Millionen Stunden über dem Vorjahreswert lag. Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich für den Bereich Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation. Ein leichter Rückgang bei den Erwerbstätigen
(-0,1 Prozent) wurde durch einen stärkeren Anstieg der Pro-Kopf-Arbeitszeit (+0,6 Prozent) kompensiert. Das Arbeitsvolumen nahm in diesem Bereich im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent bzw. rund 2 Millionen Stunden zu.

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Die meisten Arbeitsstunden je erwerbstätiger Person wurden 2023 in Thüringen im Baugewerbe mit 1.548 Stunden erbracht. Im Vergleich zum Vorjahr zeigte sich in diesem Bereich gleichzeitig der stärkste Rückgang der Arbeitszeit pro Kopf um 0,5 Prozent. In Verbindung mit einer Abnahme der Erwerbstätigenzahlen (-0,7 Prozent) sank das Arbeitsvolumen um 1,2 Prozent bzw. rund 1 Million Stunden. Leicht geringer als im Vorjahr fiel die Pro-Kopf-Arbeitszeit zudem im Bereich Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen aus (-0,1 Prozent). Gleichzeitig ging die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Bereich am stärksten zurück (-1,3 Prozent). Das Arbeitsvolumen nahm gegenüber 2022 um 1,4 Prozent bzw. rund 3 Millionen Stunden ab.

Ursächlich für die Unterschiede in den Wirtschaftsbereichen sind in erster Linie die Anteile der verschiedenen Beschäftigungsformen (Vollzeit, Teilzeit, marginale Beschäftigung), aber auch der Umfang von Mehr- oder Kurzarbeit sowie krankheitsbedingten Abwesenheiten.

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Bitte beachten:
Das Arbeitsvolumen umfasst die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen am jeweiligen Arbeitsort, die als Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer oder als Selbstständige bzw. als mithelfende Familienangehörige eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben. Hierzu zählen auch die geleisteten Arbeitsstunden von Personen mit mehreren gleichzeitigen Beschäftigungsverhältnissen. Nicht zum Arbeitsvolumen gehören hingegen die bezahlten, aber nicht geleisteten Arbeitsstunden, beispielsweise Jahresurlaub, Elternzeit, Feiertage, Kurzarbeit oder krankheitsbedingte Abwesenheit.

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