Aussterbende Berufe: Der Besenbinder

Ja, es gibt ihn noch – den Besenbinder. Dieser seltene Beruf ist fast ausgestorben und doch sehnt sich so mancher Stallbesitzer nach diesen handgemachten Besen aus Birkenreisig, denn die heutigen Kunststoffbesen sind kein Vergleich zu den Fegern, die über viele Jahrhunderte aus den Pferdeställen nicht wegzudenken waren. Das Kehren mit einem handgefertigten Besen ist ein wahres Vergnügen, denn mit einer unbeschreiblichen Leichtigkeit wird die Stallgasse auf eine natürliche Weise sauber und wenn er abgenutzt ist, dann dient er noch als umweltfreundliches Brennmaterial am heimischen Herd.
Erinnerungen an den Besen in Friedrich Schillers Zauberlehrling werden wach, doch die Formel ist heute: Wo ist der Besenbinder, der ihn so geschickt wie früher bindet.
Gerd Schrön kommt aus Mosbach bei Eisenach und fertigt z. B. die Besen für das Hauptgestüt Altefeld bei Herleshausen und viele weitere Reitbetriebe in der Umgebung.
Im Winter schneidet er den Reisig von den Birken in den Auen der Werra, sortiert und bindet dann die Zweige zu einem Meisterstück von Besen. Wenn man ihn benutzt, dann schaudert einem schon vor den Zeitpunkt, wo er bald aufgebraucht ist und vielleicht irgendwann durch einen Plastikbesen ersetzt werden muss.

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